Warum tremoliert eine Pfeife?

  • Liebe Freunde,



    nach einer halbjährigen Schaffenspause bin ich wieder am Werkeln und baue gerade eine neue Kegellade.



    Eine gedeckte Holzpfeife macht mir zur Zeit Probleme. Es ist eine alte Pfeife und ich habe schon den Spund erneuert und nachgesehen, ob evtl. die Kernspalte verschmutzt ist, aber man hat das Gefühl, dass der Ton vibriert. Das verstärkt sich dann noch bei einem Akkord.



    Vielleicht hat jemand eine Idee, was man da anders machen kann.



    Liebe Grüße,



    Stefan


  • Lieber Stefan,



    wenn die Pfeife unbeschädigt (Wurmlöcher?) und dicht ist, aber tremuliert, d.h. in der Tonhöhe unstet ist, sieh Dir den Labienbereich an. Die Kernspalte muss gleichmäßig und sauber sein und mit dem Oberlabium in einer Ebene liegen, bei Holzpfeifen kann sich evtl. etwas verzogen haben. Vielleicht bekommt die Pfeife zu viel/zu wenig Wind, dann reguliere im Fuß mit Holzkeil oder - falls vorhanden - mit Regulierschraube.

    Ansonsten empfehle ich die Hinweise zur Intonation von Reiner Janke unter http://www.orgel-info.de/into-ein.htm

    Viel Glück



    Tobias

  • Hallo Stefan,



    Tobias' Antwort ist korrekt. Tremulieren bedeutet meist ein Geometrieproblem im Labienbereich; oft geht dann auf einer Seite mehr Wind in die Pfeife als als auf der anderen. Da muss man experimentieren: Evtl. Kernspalte korrigieren, Winkel auf beiden Seite angleichen oder Oberlabium gerade richten. Manchmal hilft auch ein Zahnstocher o.ä. im Kernspalt ganz links oder rechts, wenn es da Turbulenzen im Luftstrom gibt. Wenn das hilft, kann man den Zahnstocher ja kürzen und dann fest an der Stelle einleimen, oder einen passenden Holzkeil anfertigen.



    Gruß



    Jens

  • Möglicherweise stimmt die Aufschnitthöhe nicht und die Pfeife 'weiß nicht so recht', ob sie wie Quintade oder Gedeckt klingen soll.

    Vergleiche die Aufschnitte mit den Nachbarpfeifen.

    Josef