Durchwurmte Pfeife spricht nicht an.

  • Liebe Hausorgelfreunde!



    Ich bin gerade dabe ein Register -Gedact 8 Fuß- aufzuarbeiten. Alle Pfeifen sind aus Fichte gefertigt und haben einen herlichen Klang, allerdings sprechen drei pfeifen kaum- oder überhaupt nicht an. Jene Pfeifen zeichnen sich durch stärkeren Holzwurmbefall aus. Der Wurm ist bereits abgetötet. Die Logig würde mir jetz sagen, dass das Problem an den Löchern liegt und aus meinem Gedact eine Hyper-Lochflöte machen.



    Spaß beiseite.

    Ich habe bereits daran gedacht die lächer mit Wachs auszugießen, aber ohne eine entsprechende Wachspistole ist das extrem schwierig und ist bei einer anderen Pfeife schonmal extrem nach hinten losgegangen. Ich habe bei historischen Instrumenten des öfteren weiß oder grau gestrichene Holzpfeifen gesehen. Kann es sein, dass es gängig ist stark zerwurmte Pfeifen durch Ansreichen mit dicker Farbe wieder nutzbar zu machen?

    Allgemein käme das für mich auch in Frage, aber vielleicht habt ihr bessere Ideen die Pfeifen wieder sprechen zu lassen.



    Es währe doch sehr schade diese zu entsorgen und aufwändig zu rekonstruieren.



    Freundliche Grüße

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  • Die Löcher müssen verschlossen werden. Schon ein Stecknadelgrosses durchgehendes Loch kann einen Offenen 16' lahm legen, habe ich selber schon erlebt. Wenn die Pfeifen nicht sichtbar sind kann man sie auch rundherum papieren. Einfach dünnes Bastelpapier mit Weißleim einstreichen und auftragen, mit einem nassen Schwamm glatt reiben.



    Am besten auch mal den Vorschlag abschrauben und nachsehen ob der Kern Risse hat. Diese Risse dann ebenfalls mit Papierstreifen überkleben. Ansonsten kannst du auch einfach flüssigen Kerzenwachs über die Löcher giessen und schnell glatt streichen und in die Löcher reiben bevor er hart wird, das ist so eine Schnellmethode die man auch gerne mal unterwegs in der Kirche anwendet wenn man unvorbereitet ist, denn jede Kirche hat Kerzen :-)



    Viel Erfolg

  • Wenn Du die Möglichkeit hast, gieße die Pfeifen mit relativ dünnem Warmleim aus.

    Dazu einen Schwamm ins Labium stecken, den Saft hineingießen und über jede der 4 Seiten auslaufen lassen. Mit warmen Wasser und Schwamm außen abwischen und schön trocknen lassen.

    Grüße

    Josef

  • Vielen Dank!



    Das klingt doch schonmal sehr hilfreich!

    Ich werde zunächst versuchen die Pfeifen mit verdünntem Weißleim auszugießen, falls das nichts hilft wird gewchst und papiert.



    Ich hoffe es wird funkrionieren.



    Euch Allen im Voraus ein gesegnetes Osterfest!



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  • So, da habn wir doch gleich einen ersten Erfolg.

    Die Pfeife spricht wieder an. Heute Abend werde ich sie nocheinmal gründlich ausgießen, da sie noch etwas schnell übebläst.



    Noch eine Ganz wichtige Frage:



    Mir ist leider erst jetzt aufgefallen, dass eine der durchwurmten Pfeifen etwas "verstümmelt" wurde. Der Aufschnitt wurde nicht grade behutsam bogenförmig verändert.

    Nun meine Frage, was mache ich wenn die Pfeife nach dem Ausgießen nicht korekt anspricht. Wie könnte ich

    den Aufschnitt wieder absenken?



    Mit freundlichen Grüßen

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  • Danke für den Tipp!



    Leider hatte das nicht den gewünschten Effekt.

    Deshalb hatte ich vor eine neue Front mit neuem Labium einzusetzen.

    Ging etwas sehr schief. Beim Abtrennen der alten Front ist die ganze Pfeife in der Mitte durchgebrochen.

    Jetzt erst kam das ganze Ausmaß der Sache zu Tage.

    In der Mitte der Pfeife gab es quase keine Innenwandung mehr.



    Also erstmal den schönen Eichenkern,Vorschlag und Spund genommen und die alte Pfeife rekonstruiert. Und sie tönet.



    Bald ab zurück in die Kirche damit.



    Mit freundlichem Gruß

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