Mein neues Projekt

  • Hallo zusammen,

    nachdem mein Hausorgelprojekt erfolgreich zuende gegangen ist wage ich mich nun an die nächste Sache, allerdings eine Nummer kleiner. Der Bau eines Portativs mit einem Tonumfang von C,D-e'. Der Bau der Metallpfeifen ist bereits so gut wie abgeschlossen, ich muss nur noch die Haften anlöten und die Pfeifen aufschneiden. Das Gehäuse wird aus dunkel gebeizter Eiche sein, die Tasten aus Padouk und Ebenholz, dazu ein kleiner Mehrfaltenbalg. Bei Interesse beschreibe ich den Bauvorgang gerne wieder wie beim letzten Mal.






  • Weiß ich wie groß Eure Pfeifenkisten sind?

    Drm C mehr als 50mm?

    Da kommt ganz schön Gewicht zusammen, macht das 'Portate' dann noch Spaß?

    Grüße

    Josef

  • C=49mm, sehr dünnwandig



    Auf dem Knie werde ich es nicht zum spielen setzen, es wird ja ein etwas grösseres Portativ, besser als Tischorgel zu nutzen. Vielleicht mache ichs auch mit Fußschöpfer, bin ich mir noch nicht ganz schlüssig. Wäre das sinnvoll?

  • Lieber corno_dolce,



    auf die Dokumentation des Portativ-Baus freue ich mich jetzt schon - schon diejenige des letzten Projektes habe ich ja sehr interessiert verfolgt und dabei - wie ich mir zumindest einbilde - viel gelernt. Bereits jetzt gilt Dir für Deine schönen Metallpfeifen mein ehrlich eingestandener, wohlgemeinter Neid! Aber das ist ja, wenn ich mich recht erinnere, auch Dein eigentliches Metier im Orgelbau.



    Ganz nebenbei bemerkt ist es schön, auch einmal den Weg vom größeren zum kleineren Projekt mitverfolgen zu können.

  • Der Bau der kleinen Klaviatur ist jetzt auch fast abgeschlossen. Untertasten Padouk, Halbtöne Ebenholz mit Knochenbelag. Tonumfang C,D-e'.



    Aufleimen der Untertastenbeläge:





    By corno_dolce at 2012-02-25



    Klaviatur nach dem Verputzen:





    By corno_dolce at 2012-02-25



    Als nächstes folgt das Fasen der Tasten, erneutes schleifen und ölen, danach das einpassen in den Klaviaturboden. Die tasten werden angeschwänzt.

  • Hallo Marco,schön dass es von Dir wieder Lehrreiches zu berichten gibt.Da habe ich direkt 2Fragen.

    Ist das vom Handling her besser,mit den vielen "Querbändchen",oder welchen anderen Grund gibt es? Welchen Leim benutzt Du?

    Gruß Jürgen

  • Die "Querbändchen" aus dünnem Ziegenleder eignen sich bei so kleinen Bälgen optimal als Ersatz für die sonst üblichen Flechsen und lassen den Balg einfacher auf und zu gehen, bei Flechsen könnte es etwas "steif" werden, geht zwar auch aber die Erfahrung zeigt dass es so besser ist. Als Scharniere am Keil habe ich starkes Gummituch benutzt, da hier die Bewegung am stärksten ist. Als Leim benutze ich flexiblen Pergicoll (früher Pergitex) der die Bewegungen gut mitmacht, und sich unter Einfluss von warmem Wasser wieder Problemlos lösen lässt falls er mal nach vielen Jahren neubeledert werden muss.

  • Die Tasten sind jetzt fertig und müssen noch geölt werden. Ebenso fertig sind die Seiten des "Gehäuses" In diese habe ich Gotische Elemente eingearbeitet. Im Moment bin ich mit dem Bau der kleinen Lade beschäftigt.



    Die Gehäuseteile vor dem ausarbeiten:





    By corno_dolce at 2012-03-03



    Detail der Klaviatur:





    By corno_dolce at 2012-03-03



    Gehäuseteile und Tasten:





    By corno_dolce at 2012-03-03



    Auf die Gehäuseteile werden noch eine Art "Zinnen" wie bei einer Burg aufgesetzt. Mehr davon später.

  • Noch ein paar Details:



    Stockbohrungen 2'

    C-H 8mm

    c°-h° 7mm

    c1-e1: 6mm



    Ventilschlitze bzw. Kanzellen:



    150mm x 8mm

    12mm tief eingefräst



    Windkastenhöhe: 55mm


  • Ausreichend sind sie in jedem Fall, sie sind erprobt :-)



    Die Querrillen sind Anlehnung an historische Klaviaturbauweise und dienen lediglich der Optik.

  • Hallo C.D.



    Das wird ja ein wunderschönes Örgelchen.



    Woraus hast Du die Tastenschwänze/Scharniere gemacht?

    Pergament? Wie dick?



    Die Frage hat ihren guten Grund: Darüber findet man nämlich nirgends in der Literatur klare Angaben. Allgemein findet man einfach die Bezeichnung «Pergamentscharniere». Ich selbst habe wegen falscher Materialwahl (Buchbinderpergament, ca. 0.5 mm stark) die Klaviatur zweimal gebaut. Ohne wackeln und kippeln gings erst, als ich, auf Ratschlag des Altmeisters Werner Hopf, 1 mm starkes Trommelfell verwendet habe.

  • Danke für die Blumen.

    Die Tasten sind vorne geachst mit ovalen Klaviaturstiften, und hinten werde ich Pergament nehmen. Einmal einen langen Streifen unter der Taste, und einen zweiten über der Taste. Ich versuche in den nächsten Tagen mal Fotos rein zu setzen.