Dispositionsfrage für gr. Raum

  • Wir hatten mal einen Austausch zum Thema 8 4 und dann was noch in einem kleinen Raum. Bin von denen die bei 2 2/3 die Bremse ziehen.

    Nun aber, auf gegebene Anlass frage ich mich in welchem mindestraumgrösse kann man eine Mixtur-Zimbel-Plenum erklingen angenehmen lassen (bei kleine dimensionierung).

  • troll:
    Wir hatten mal einen Austausch zum Thema 8 4 und dann was noch in einem kleinen Raum. Bin von denen die bei 2 2/3 die Bremse ziehen.

    Nun aber, auf gegebene Anlass frage ich mich in welchem mindestraumgrösse kann man eine Mixtur-Zimbel-Plenum erklingen angenehmen lassen (bei kleine dimensionierung).



    Hallo Francois ,als ich mein Werk damals in der Garage spielfertig aufgebaut hatte(Hauptwerk vorerst)habe ich am liebsten mit 8`allein oder 8`+4`gespielt.Meine Garagennachbarn haben mir`s gedankt.Gut die Garage 44m2 3mhoch ist weitaus grösser als unser Wohnzimmer mit 33m2.Ausserdem keinerlei Dämpfung durch Tapete Teppich etc.Ich konnte sogar ein wenig Nachklang(Hall wäre zuviel gesagt)hören.



    Also den Prinzipal2`;und die Superquinte 1 1/3`habe ich nicht oft gezogen.Wenn ich das Werk dann irgendwann doch einmal ins Wohnzimmer stelle muß ich sowieso umintonieren,d.h. mächtig Lautstärke wegnehmen.Da hätte ich doppelte Arbeit gehabt dies in der Garage schon zu egalisieren.Wenn es denn eine Mixtur oder eine Zimbel sein soll?Gibt es im Forum jemand,der das Vergnügen hatte,die Bormannorgel zu hören?Das ist ja ein riesiger Raum,und Bormann hat ja mit den Klangkronen nicht gegeizt.Ich schaute gerade nach...auf 22Stimmen kommen genau 50% also 11Stimmen über 4`hinaus.Alle Achtung Herr Nachbar.



    Wenn ich mein Hauptwerksquipment registriere,verzichte ich auch gerne auf die Stimmen über 2 2/3`.Für Solistische Parts auch gerne eine Spaltregistrierung Bourdun8`+Piccolo1`od.Octave2.Erschwerend kommt hinzu ,daß ich zu98% mit dem Kopfhörer spielen muß.



    LG Jürgen








  • Lieber Jürgen, Danke, gerade diese Art von Erfahrung möchte ich gerne lesen.

    Ich plane hier eine Orgelschule (genau gesagt ein KiMu-Institut) zu eröffnen und dafür werde ich mindestens eine Orgel haben müssen, der Mixtur und Zymbel besitzt. Da kommt die Frage nach der Raumgrösse (und Gebäude) VOR der Orgel auf dem Projekt!

    Deshalb die Frage.

    Freu mich auf weitere Erfahrungen ...

  • Hallo,



    Deine Frage kann man pauschal nicht beantworten, da die Antwort von vielen unbekannten Faktoren abhängig ist. Eine Mindestgröße für eine bestimmte Disposition gibt es eigentlich nicht, solange die Intonation Rücksicht auf den Raum nimmt. Ich habe mal eine Hausorgel kennengelernt, die eine steile neobarocke Disposition mit engem 8', 4', 2', 1 1/3', 1' und einer Cymbel hatte. Das Örgelchen war sehr zart intoniert, zusätzlich hatte es der Besitzer mit teils unkonventionellen Maßnahmen schallgedämmt (Badematte in der Orgel etc.). Man konnte darauf stundenlang Tutti spielen ohne Hörschäden zu befürchten.



    Warum muss die Orgel eines Kirchenmusikinstituts Mixtur und Cymbel besitzen? Auch barocke, kleinere Instrumente haben nicht zwangsläufig mehrere Klangkronen. Und selbst wenn das so wäre: Jede Art von Musik wirst Du ohnehin nicht klangadäquat darstellen können.



    Andererseits: Die Idee, ein Kirchenmusikinstitut zu eröffnen, finde ich gewagt bis sehr spannend. Verrätst Du uns mehr zu dem Projekt?



    Gruß, Heiko


  • Danke Heiko,

    Ich denke die Antwort ist zwangsläufig subjektiv, und darum gehts auch. Ich präzisiere ein Bisschen:

    - die Orgel sollte keine spezielle Schalldämmung haben,

    - die Intonation sollte (relativ) natürlich sein, also sicherlich nicht spezial zurückhaltend

    - Warum Mixtur und Zymbel? Weil wir hier in Kolumbien keine (Barock) Frz oder Deutsche Orgel haben, fast alles ist orgelbewegt (meist Walcker). Da Bach der Kern der Orgelstudium bildet, sollte eine Orgel geben, wo die Studenten eine Idee gewinnen können, wie man Bach einigermasse darstellen kann. Z.B. in der Esprit von der Arnstädtche (kleine) Bach-Orgel. Denn eine barocke Mixtur lässt sich nunmal nicht artikulieren wie ein pseudo-symphonisch-romantisches plenum, der auch noch Barock sein glaubt. Die anderen (Üb-)Orgeln werden nicht über 84-84 gehn.

    Was Infos angeht werde ich ja berichten, aber wenn ich die Gesetzeslage betrachte, kann das lange dauern (Kolumbia ist nunmal vieeeel bürokratischer als Deutschland, Meldegebühren, Kapitalverpflichtungen nicht mal erwähnt)

  • Die Frage des Kapitals ist wohl die entscheidende...

    Ein ordentlicher, großer Saal für die Orgel, die Orgel selbst, die sich dann ja eher in einer Größenordnung von 20 bis 30 Registern bewegt, das Ganze historisch informiert (neu) gebaut... da gehen schon einige 100.000 € ins Land, ohne dass ein Ton gespielt oder eine Stunde unterrichtet wurde.

    Im Vergleich zu dem vermutlichen Einnahmepotential einer Kirchenmusikschule braucht man - korrigiere mich bitte, falls ich falsch liege - eher schon einen sehr wohlwollenden Mäzen als einen Investor.



    Gruß, Heiko

  • Kommt drauf an, hier gibs keine Gratis-Studium, alles bezahlen die Studenten selbst und sind dran gewöhnt.

    Die Orgel ist auch nicht für sofort. Das Schwerpunkt wird wohl wahlweise Dirieren oder Orgel sein. Aus o.g. Gründen erwarte ich zunächst k. grosser Andrang bei Orgel.

  • Sonst denke ich eher um die 15 Register, s. http://www.hfk-heidelberg.de/ > Instrumente > Hörsaal 15 oder eine reduzierte Arnstadt-Wender.

    Was der Raum angeht ist das genau der Grund meiner Frage, denn hier gibs ein Fülle von möglichen Häuser, ich muss aber der Ausgleich finden zwischen ein grosses Raum und viele kleinere Übräumen, am besten von Anfang an.