Zusammenbau von Holzpfeifen

  • Ihr Lieben, ich kenne 3 Methoden, um Holzpfeifen zusammen zu bauen. Ich finde diese Methode ganz nett (zum unverständliches frz: 1- der Deckel ist aus Silikon (das weisse Teilchen am Ende der Video), im in der oberflüssiger Teil des Körpers gegossen; 2- VMT steht für Vanne à Membrane Tangentielle: Ventil mit Tangentenmembran, ist für Drehorgeln gedacht)). Wenn nicht sehr historisch, jedenfalls schön flink.







    LG

  • Eine interessante Arbeitsmethode. Ich würde aber nicht empfehlen, dem Sägeblatt der Kreissäge mit den Fingerspitzen so nahe zu kommen! Wir brauchen ja alle unsere Finger noch. Um solche Kleinteile zu schneiden verwende ich immer eine Schneidlade, in der ich die Teile durch verschiedene Klemmvorrichtungen gut und unverrückbar fixieren kann. Die Schneidlade wird dann am Schiebeschlitten festgespannt und zusammen mit dem Werkstück ganz gefahrlos über das Sägeblatt geführt. Das dauert zwar etwas länger, aber meine Finger sind es mir wert. Safety first...

    Grüß Euch

  • Hallo Rainer ,dem schliesse ich mich voll und ganz an.Wenn ich sehe wie leichtsinnig der gute Mann mit seinen Fingern, nicht nur an der Fraese,sondern auch an der Kreissäge umgeht?!Etwas mehr Respekt wäre angebracht zumal das Video öffentlich zugänglich ist.Manches wirkt auch etwas unbeholfen.Wie dem auch sei...

    Ich kann noch ohne einen auslassen zu müssen bis Zehn zählen. Gruß J.G.

  • Na ja, die Frz. sind nicht so streng mit Maschinen, es gibt auch kein "Maschinenschein" und es werden schnell die bauliche Sicherheiten abgebaut, weils praktischer geht. Der gute Mann spielt auch Drehorgel...



    Aus meiner Erfahrung, das, was zu Unfälle bringt, ist nicht die Nähe zur (rotierenden) Werkzeug, sondern die Konzentration, die bei Serienarbeit nachlässt. Die Ferne zur Werkzeug schafft ein Bisschen Abhilfe, tut aber nicht alles.



    Persönlich habe ich jetzt keine Maschinen mehr ausser eine Bohrmaschine, alles säge mit der japanische Säge, und das Ding ist einfach klasse! Denn (es ist eine Ryoba, also es gibt nur das Blatt, 0,7 starl, ohne Verstärkung) solches Werkzeug ist wie ein Pinsel. Wenn man gelernt hat, es zu halten und führen, ist es dafür geeignet Kunstwerke zu machen (na, Kunstschnitte). Und die Gefährlichkeit des Instruments ist zwar vorhanden, aber ich kann die Sägegeschwindigkeit mit meinem jetzigem Zustand in Harmonie bringen.

  • ausserdem entspricht fräsen am offenen anlaufring ohne vorschub nicht den unfallverhütungsvorschriften. da zahlt die versicherung keinen cent wenn die fingerchen ab sind. oberstes gebot bei arbeiten an maschinen ist doch die sicherheit oder???

  • In der Tat kann man gar nicht vorsichtig genug sein beim Umgang mit Maschinen und Arbeitsgeräten, andererseits stimmt es schon, was Francois schreibt, daß es ganz besonders auf die Konzentration ankommt beim Umgang mit gefährlichen Dingen, leider ein großes Dilemma, als der laienhafte Hausorgelbauer nach des Tages Mühe häufig wohl nicht frisch ausgeruht des Abends in den Bastelkeller steigt, um noch die knappe Spanne bis zur Bettruhe auszunutzen, an dem Instrument etwas weiterzuwerkeln...



    Wochenlang mußte ich mich begnügen, die Choralsätze dreistimmig zu spielen, als ich mich unkonzentriert in den linken Zeigefinger schnitt; Glück im Unglück, daß man dank des Pedals beim Orgelspiel noch einigermaßen den Gottesdienstgesang begleiten kann, Klavier und Geige fielen selbstverständlich vollkommen aus!



    Frohes und bedächtiges Schaffen wünscht Euch allen

    Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,



    ein großes Dilemma, als der laienhafte Hausorgelbauer nach des Tages Mühe häufig wohl nicht frisch ausgeruht des Abends in den Bastelkeller steigt, um noch die knappe Spanne





    der Fachmann dagegen mit einer gewissen Routine und Lässigkeit an die Maschinen heran geht, was ebenfalls Gefahren birgt.





    Wenn man sich anschaut, wie sich die Zahlen der Unfallstatistik in den letzten Jahrzehnten verändert haben, dass ist nicht auf gesteigerte Konzentration der Mitarbeiter der Gegenwart zurück zu führen, sondern auf die zahlreichen Verbesserungen an Maschinen zum Unfallschutz.





    Mit manchen Sicherheitseinrichtungen ist es wie mit dem Sicherheitsgurt.



    Anfangs wird gejammert, so kann man doch gar nicht arbeiten. Kein Blick aufs Werkstück, keine Kontrolle über den Arbeitsgang.



    Aber wenn man sich daran gewöhnt, dann kann man es sich gar nicht mehr anders vorstellen.





    Ich würde jedem Hausorgelbauer raten, sich mit den entsprechenden Vorschriften der HolzBG vertraut zu machen.





    Der Hausorgelbauer ist eben ein Heimwerker mit besonderem Bedarf an einer hohen Anzahl von Fingern...





    Johannes




  • und was kosten dann die Maschinen samt neuen Sichereitsvorrichtungen?



    Hab mich gestern zum ersten mal mit meinem japan. Säge geschnitten. Direkt am Fingerende. Ich mag nicht mehr über Unfälle schreiben (das war auch nicht der Sinn des Beitrags)

  • Hallo,



    und was kosten dann die Maschinen samt neuen Sichereitsvorrichtungen?





    Die meisten Vorschläge aus dem BG-Heft kosten lediglich ein paar Sekunden Zeit.





    Den Gedanken, dass es Kosten sparen würde, die eine oder andere Sicherheitseinrichtung nicht zu erwerben,



    den darf ich mir als Arbeitgeber nicht erlauben.





    Wie gesagt: zum Pokern und Autofahren braucht man nur wenige Finger. Zum Orgelspielen sehr viele.



    Bezüglich Japansäge: Da war ja auch mal so ein Video im Umlauf, mit fixierter Japansäge, was doch recht gefährlich aussah.



    Die Dinger sind ganz schön scharf.





    Schöne Grüße





    Johannes




  • Wir sind meist kein Arbeitgeber Wenn wir uns solche Hochsicherheitsäge und denn anderen Maschinenwerkzeuge leisten können (unter berücksichtigung der notwendige Platz dazu), dann können wir auch gleich zum OBM mit dem Geld gehen, und genau das bauen lassen, was wir uns wünschen. Zwar lernen wir dann nicht eine Orgel zu bauen, aber dann die ersparte Zeit investieren wir ins üben.

    Die fixierte Japansäge kostet (ohne Säge!) 1600 USD. Zum Preis kaufe ich mir eine Tischkreissäge (ohne!) verbessere ich die, und dann gibs noch Geld für eine TKS für Modellbau.

    Weshalb ich nun bei hochwertige Handwerkzeuge als Heimorgelbauer bleiben werde...

  • Hallo Francois ,da hast du Recht wie schnell man den Blick auf das Wesentliche verlieren kann.

    Ich mag nicht mehr über Unfälle schreiben (das war auch nicht der Sinn des Beitrags)

    Wenn ich das richtig verstehe ist die Membran gedacht um schnelle Töne hintereinander zu spielen ohne das Luftband großartig zu unterbrechen.Also wird das kleine Messingrohr mit einem kleinen Relaisventil geschaltet??!Oder ist der Sinn ein ganz anderer.

    dumm gefragt grüsst J.G.

  • Hi Jürgen,



    wie kann man grafiken hochladen?

    Ist sinnvoller als tausend Wörter.



    Das VMT funktionniert wie ein Transistor: ein Powereingang (Vom Reservebalg), ein Powerausgang (zur Pfeife), und ein Trigger (vom Panflöte bei Drehorgel, oder vom Taste in meiner Orgel). Das Kapillar retabliert den Druck in das Kammer und die Schraube stellt der Luftfluss. Das ist damit schon alles! Kein Feder, kein Zwischenrelai. Es bewegen sich lediglich die Taste (Drehorgel: der Karton) und die Membrane.



    Hier ein animiertes gif:



    http://gpto2.blog4ever.com/blog/index-91095.html



    (circa Mitte der Seite)



    In meinem Projekt (Übungsorgel, Multiplex) habe ich 3 Auszüge pro Manual (8-4-4 und 5 in Pedal, von 2 Reihen), also 3 Löcher an den Tasten, mit je 3 Schleifen. Man kann sicherlich bis 5 oder 6 Register pro Manual steuern (5-6 Löcher), aber ich begrenze meine Tasten in der Länge, um spätere evtl. Verwindungen zu reduzieren)



    Gruss



    Francois