pneumatische Pedalkoppel

  • Hallo,



    ich habe vor etwa einem Jahr eine Art Koppel aus zwei Membranen gefertigt, die mit einem Pappstreifen miteinander verbunden sind, aber 2 separate Luftbohrungen (eine für das Pedal und eine für die Klaviatur) haben. Diese heben dann einen Kegel, der mir dann die anderen Membranen in der Kegellade betätigt. Es sieht recht abenteuerlich aus und manchmal ist es eine Glücksache, dass es funktioniert.

    Was ist eigentlich wichtiger?



    Ein grosser Kegel, damit genügend Luft durchkommt,

    oder ein entsprechendes Gegengewicht unten, damit der Kegel schnell wieder schliesst und die Membrane die Luft schnell verliert, wenn die Taste losgelassen wird?

    Ich habe bisher den Aufgang des Kegels mit einer Schraubklemme begrenzt, was zu neuen Problemen führte, d.h. manche Kegel schliessen schlecht.



    Sollte man die Luftversorgung für die "Steuerung" direkt vom Gebläse nehmen, auch wenn das 120 mm Ws bringt? Bisher habe ich sie wie alle anderen Register nach dem "Rollo" angeschlossen.



    Liebe Grüße,



    Stefan

  • Interessante "Buidl", lieber Stefan, welche ein weiteres Mal die Vielfalt der Bauformen und der Gestaltungsmöglichkeiten im Hausorgelbau aufzeigen; kann ich mir eine elektrische Traktur zu fertigen gerade noch vorstellen, so nötigt mich der Anblick einer selbstgebauten Pneumatik zu größtem Respekt, wenngleich mir die pneumatischen Tretmühlen aus der Jugendzeit mit ihren unaufhörlichen Gezischel eher unangenehm in Erinnerung geblieben sind,



    frohes Schaffen wünscht

    Wolfgang.

  • Boah is das Jeck :-)

    Wirklich interessantes Projekt mit einfallsreichen Umsetzungen (vor allem die "kostbaren" Membranengewichte...

    Einen Subbass 4' finde ich auch überraschend...



    Viel Erfolg beim weiteren tüfteln :-)

  • Hallo Stefan,



    das ist ja mal interessant... Weiter so! Zu deiner ursprünglichen Frage habe ich leider keine Antwort, da ich keine Erfahrung mit Pneumatiken habe. Aber eine Idee hätte ich: Man könnte doch kleine Wellen aus gebogenem Draht, z.B. Messing 3mm, machen. Dann kann eine Membran das eine Ende heben, die andere das andere Ende. In der Mitte könnte man ein zusätzliches Ärmchen anlöten, was dann den Kegel hebt. Lagern könnte man die Sache ja ganz einfach mit U-Förmigen Nägeln/Krampen, die mit Filz ausgekleidet sind. Das mit dem Pappstreifen ist sicherlich etwas wackelig; was passiert denn, wenn eine Membran sich mit Luft füllt, die andere nicht? Ist dann der Pappstreifen dann nicht "windschief", während er den Kegel hebt?



    Gruß



    Jens

  • Hallo,

    ich selber habe bis jetzt auch noch keine praktische Erfahrung im Selbstbau von pneumatischen Trakturen, vom theoretischen Standpunkt aus würde ich folgendes annehmen:

    - Je größer der Windverbrauch einer Pfeife, oder je größer die Summe oder Baugröße einer Membrane/Bälgchen desto größer sollte auch die versorgende Ventilbohrung sein.

    - Je größer eine Ventilbohrung ist, dementsprechend größer ist die abdeckende Ventilscheibe und damit die erforderlichen Betätigungskräfte bzw. die notwendige Membrane/Bälgchen.

    Insoweit nur ein kleiner Versorgungsquerschnitt wie bei den pneumatische Röhrchen zur Verfügung steht würde ich bei der Bälgchengröße nach der Devise "So groß wie nötig, so klein wie möglich" verfahren. Das setzt voraus das auch die Bauteile nicht unnötig schwer sind.

    Bezüglich der Pedalkoppel habe ich schon Bilder mit vergleichbaren Konstruktionen gesehen, jedoch werden anstatt Membranen kleine Keilbälgchen verwendet, die sich an Ihrer Schmalseite gegenüberstehen.

    Nützliches für die pneumatischen Systeme im allgemeinen bei Windtner Orgelbau Rubrik "pneumatik"

    Als Richtgrößen würde ich mangels eigener Erfahrung bei Walcker Orgelbau nachschauen unter blog -> walckerblog insbesondere "Tomintuol" und unter Mai 2007



    mfg

    Daniel

  • Liebe Freunde,



    vielen Dank für die Ermunterung weiter zu machen !!!

    :=)

    Das mit den Keilbälgchen finde ich sehr interessant und mit den Wellen auch. Für mich steht doch noch eine Frage offen, muss es reichen, dass der Kegel vom Winddruck wieder geschlossen wird, oder setzt man gezielt auf das Gegengewicht des Rundhölzchen, das man zum Heben des Kegels am Draht befestigt?



    Ich war vor einigen Wochen im technischen Museum in Wien. Das ist eigentlich sein Eintrittsgeld nicht wert, wenn man das Deutsche Museum in München gewohnt ist, aber sie haben eine sehr gute Musikabteilung und einige Funktionsmodelle der verschiedenen Orgeltrakturen, die man spielen kann. Leider ohne Pedalkoppel :=)



    Grüße,



    Stefan