Projektvorstellung

  • Hallo Jens,

    die Bleipulpeten habe ich ebenfalls in meiner Orgel, mit Sämischlederscheiben drunter. Das hat aber nichts mit dem biegen des Drahtes zu tun sondern damit dass das Windkastenloch 5mm groß ist wegen der Reibung und es ist ja nicht jeder Draht genau gerade in der FÜhrung. Die Bleischeibe dichtet nur ab und hat ein Loch in der Grösse des Durchmessers des Abzugsdrahtes. Sie sind nur aus Blei damit sie beim spielen unten liegen bleiben und nicht am Draht mit hochgehen.



    Die Holzgewinde habe ich selber gemacht.

    Ich habe Vierkanthölzer von 11mmx11mm ausgehobelt,

    und dann einen Drechselaufsatz für die Handbohrmaschine benutzt. Man spannt die Stange in die Bohrmaschine ein, lässt laufen und zieht dann diesen Drechselaufsatz einmal über die Stange. Dasselbe mit dem Gewindeschneider. Ebenfalls drüberziehen, davon bekommt man dicke Arme :-)

    Die Holzmuttern habe ich so gemacht:

    Kleine Eichenklötze ausgehobelt und ein 8mm Langloch reingebohrt, dann mit einem Gewindeschneider in der Bohrmaschine die Gewinde gemacht, und die Klötzchen dann in Scheiben geschnitten (Kreissäge, anschliessend in eine Handliche Form geschliffen.



    WOW DIES IST DER HUNDERTSTE BEITRAG IN DIESEM THREAD; DAMIT FÜHRE ICH EINEN NEUEN REKORD IN DIESEM FORUM :-) ...ist mir gerade aufgefallen...

  • Hallo,



    na dann Glückwunsch zum 100sten!



    Zum Thema Bleipulpeten: Die "normalen", also nur mit Loch und ohne Schlitz, kannte ich schon. Dachte, dass alle so konstruiert sind, bis ich diese Spezialkonstruktion sah. Nachteil bei der Variante mit Schlitz + in Forstnerbohrung dürfte sein, dass sie sich nicht mehr leicht im Windkasten bewegen können und der Abzugsdraht dann eher dazu neigt zu schleifen. In meinem Instrument hab ich Teflonhülsen verwendet, die sind aber leider aucht nicht beweglich, da ich sie fixiert habe. Teflon ist ja doch viel leichter als Blei. Naja, bisher funktionierts...



    Gute Nacht und LG



    Jens

  • Nach einer kleinen Pause die ich mit dem erstellen der Pfeifenfertigungslisten, dem Zeichnen und berechnen der Registermechanik und der Konstruktion des Pedalwellenbrettes verbracht habe nun wieder ein kleiner Bericht zum derzeitigen Stand.

    Die Registermechanik ist fertig gestellt.

    Die Manubrien sind aus Eiche die an 3 Edelstahlwellen angreifen. Der vierte Zug ist für den Kuckucksruf "Voix de oiseau"

    Hier ein paar Impressionen:







    Der Registerknopf ist nur ein Muster, aber nach diesem Muster drechsle ich die neuen Knöpfe, es ändert sich also nur die Holzart :-)







    Oberer Angriff: Ein umgebogener Edelstahlstift in die Welle eingeklebt







    Unterer Angriff: Birnbaumplättchen mit Drahtgelenk:







    Die Registerzüge werden an der Lade gestoppt, da wird noch ein Pianofilz (Hammerkopffilz) zur Dämpfung aufgeleimt.



    Auch nicht unwichtig:



    Meine "Erfindung" für die elektrische Motoreinschaltung auf mechanischem Wege







    Hier beginnt der Zuschnitt der vielen vielen EInzelteile für die Holzpfeifen aus Ahorn:







    Die Rohlinge für die Kerne:







    Hier verleime ich die Blöcke für die Kerne der tiefen Oktave des Bordun 8':







    Die Blätter für die Pfeifen lege ich noch ein paar Wochen zum trocknen weg:







    Den weiteren Bau der Holzpfeifen brauche ich glaube ich niht zu beschreiben, ich denke Ihr wisst alle wies geht, es sei denn es besteht Interesse, dann mache ich wie gewohnt weiter.


  • Chique, wie kamst du auf Ahorn für die Holzpfeifen? Hast Du damit klanglich Vorteile? Die Motor/Lichteinschaltung habe ich bei mir exakt gleich geplant: Rollhebelschalter und Kerbe im Registerzug. Manchmal schon witzig, wie viele auf genau dieselbe Idee kommen.



    Gruß



    Jens

  • Lieber Corno dolce,

    wie vermutlich zahlreiche andere Leser auch, würde ich eine Fortsetzung des Berichts sehr begrüßen! Wo sonst findet man ein so hervorragend illustriertes (und noch dazu "interaktives") Bautagebuch?

    Bei vielen Überlegungen zu meinem Hausorgelprojekt (das noch in ferner Zukunft liegt...) blättere ich in Deinem Werkstatt-Tagebuch immer wieder nach, selten, ohne mindestens einen guten Tipp raus zu ziehen.

    Deshalb sollte es m. E. unbedingt komplettiert werden. Vielleicht gibt es ja tatsächlich die Möglichkeit, den Thread anschließend aus dem Forum "auszukoppeln" und als Baubeschreibung auf der AK-Homepage verfügbar zu machen?



    Gruß, Bernhard

  • @ Jens,Ahorn habe ich genommen weil ich mein Gesellenstück, ein kleines Portativ, aus selbigem gebaut habe und nur der optische Aspekt zählt. Ahorn ist eben leicht zu bearbeiten, gerade gut beim Labien stechen. Noch besser wäre Linde gewesen, aber dass hatte mein Holzhändler nicht vorrätig.



    Hier ein kleines Bild von dem Portativ:







    @ Bernhard, vielen Dank für deine lieben Worte, ich freue mich wenn ich anderen ein bisschen Inspiration geben kann, und ich werde dann auch den Bau der Holzpfeifen weiter beschreiben.

  • Der Bau der Holzpfeifen geht weiter:



    Hier trocknen die Zugeschnittenen Bretter für die offenen Holzpfeifen des Diapason 8' c°-gs°







    Die Kerne für die Holzpfeifen sind auch schon ausgehobelt:















    Das aushobeln der Kerne gestaltet sich folgendermassen:



    1. Berechnen der Längen für die Rohlinge, wobei auch das hinzurechnen des Sägeschnittes wichtig ist.



    2. Zuschnitt und evt. verleimen der Blöcke, immer mit stehenden Jahresringen, besonders im Bereich der Kernspalte. (Dadurch leichtes bearbeiten bei der Kernspaltenausarbeitung und wenig arbeiten des Holzes.)



    3. Aushobeln der Rohlinge, dann ablängen der jeweiligen Größe, und weiterhobeln auf die Grösse des nächsten Tones usw usw. wichtig ist dass man am Ende noch so viel stehen hat dass man den Block für den letzten Ton noch einmal durch den Hobel schieben kann (mindestens 26cm!) auch zum absägen sollte eine Überlänge da sein, sonst wirds gefährlich. Dann natürlich auch alles beschriften damit man nicht durcheinander kommt.

  • Hallo corno dolce,

    Du hast in einem früheren Abschnitt von deinem Prinzipal geschrieben, der als Vorbild die Holzpfeifen der Orgel in der silbernen Kapelle in Innsbruck hat. Hast Du von diesen Pfeifen genaue Mensuren vorliegen bzw. (was sehr wichtig wäre) eine Beschreibung der Kernform? Da ich bei meinem Orgelprojekt ebenfalls einen Prinzipal 8' aus Holz bauen möchte würde mich das mal brennend interessieren.

    Viele "prinzipalische" Grüße

    Rainer

  • Die Mensuren stehen im Boersma drin, die Kernform ist ganz gewöhnlich. Hier ein Beispiel: (nicht meine Pfeifen, die sind wesentlich enger)







    Mit dieser Kernform baue ich alle meine Holzpfeifen.

    Kernoberkante 5mm

    Kernunterkante 20mm


  • Neues vom Pfeifenbau: Die Seiten und Kerne der tiefen Oktave des Bourdon 8' sind verleimt. Diese Pfeifen bilden die seitlichen Prospektfelder der Orgel:







    Ebenfalls in der Mache die Pfeifen c°-gs° des Diapason 8' (Principal). Die Pfeife gs° habe ich schon fertig da ich den Übergang von Holz in Metall testen wollte. Man hört keinen Unterschied, es funktioniert, die Mensuren vertragen sich:







    Hier warten die Teile der Rohrflöte 4' noch aufs verleimen...:











    und hier sind die ersten schon in der Mache:







    Es sind insgesamt 726 Einzelne Pfeifenteile die ich fertigen musste: 121 Kerne, 121 Blindkerne (gleichzeitig Spunde), 242 Seitenteile und 242 Deck und Rückblätter. Man verliert ziemlich schnell den Überblick und es scheint gar nicht voran zu gehen... zumal habe ich ein beschissenes Holz erwischt. Druck und Reaktionsholz durch den Kammertrockenen Ahorn... war keine gute Idee. Der Ahorn hat eine sehr hohe Dichte und ist ziemlich schwer. Das aushobeln war eine grosse Qual. Ständig reissen Ecken aus, sich änderne Faserverläufe führen zu Macken Rissen und rauhen Oberflächen... wenn ihr Holzpfeifen baut wählt am besten Fichte, Linde oder Eiche. Einige Bohlen sind mir auf der Kreissäge stecken geblieben weil so eine enorme Spannung im Holz ist dass sich dass Sägeblatt festgefressen hat. Manchmal hat es geholfen hinten einen Keil in den Schnitt reinzuschlagen (bei laufender Säge nicht ungefährlich) und ein anderesmal muss ich dass komplette Sägeblatt mit Spaltkeil in dem Brett abmontieren und es von Hand frei sägen. Beim abrichten war es nicht leicht alles gerade zu bekommen um noch auf Maß zu bleiben, nach dem trocknen hat sich vieles wieder verzogen und nach dem einpinseln mit Leim abermals verbogen. Dem konnte ich ein bisschen entgegenwirken indem ich die trockene Seite mit einem Schwamm nass abgerieben habe, aber ist dass schönes arbeiten? Nein.

    Ahorn würde ich niemals wieder dafür verwenden. Ich hoffe dass sich die Mühe lohnt und ich mit gutklingenden Pfeifen die Arbeit an meiner Orgel abschliessen kann.


  • "Ahorn ist eben leicht zu bearbeiten, gerade gut beim Labien stechen." ...JA, wenn er lufttrocken ist. Mit dieser Aussage habe ich mich vollkommen verschätzt. Das Labien stechen wird anstrengend werden, ich will jetzt noch nicht dran denken :-)

  • Hallo,

    ich habe für mein Prospektregister ebenfalls Ahorn verwendet.

    Kernbretter, 30 mm, aufgespalten.

    Es war ebenfalls - kaum zu vermeiden - kammertrocken.

    Ich habe bei der Verarbeitung gute Erfahrungen gemacht.



    Schöne Grüße

    Johannes

  • Lieber Johannes,

    du scheinst einen milden enggewachsenen Baum erwischt zu haben, aber Druck bzw. Reaktionsholz lässt sich so leicht nicht erkennen. Es sind die silbrig hellen Streifen im Holz (auf meinen Deckblättern im vorigen Bericht gut zu sehen) welche die Arbeit so erschweren. Ein Deckblatt ist mir auf der Abrichhobelmaschine sogar zersprungen. Ich hatte eben Pech bei der Holzauswahl, obwohl ich den Stamm selber beim Holzhändler ausgesucht und mir genau angeguckt habe. Vor sowas ist man nie sicher, die Niete kann jeder ziehen, ist wie beim Lotto spielen. Mal hat man Pech, mal gewinnen die anderen :-)

  • Hallo Corno Dolce, hallo Orgelfreunde



    Ich habe für mein Tischpositiv nach Boersma die in der Anleitung beschriebene Dämmkiste gebaut. Als Gebläse das empfohlene Gerät vom Papst. Strömungsgünstige Innenauskleidung nach A. Richter. Zusätzliche Innenverkleidung der Gebläsekammer mit Bitumen/Schaumstoffmatte aus der Autoindustrie.



    Leider kriege ich den Geräuschpegel nicht genügend runter. Rauschen, flackernde Abrissgeräusche und ein heulendes Geräusch, das offenbar in der Auslasskammer entsteht,sind deutlich hörbar.



    Ausserdem ergibt sich ein Leistungsverlust von über 20%



    Könnte der Grund falsch dimensionierte Ein- und Auslasskammern sein? Bei der Lektüre des Artikels von A. Richter in der Hausorgel habe ich festgestellt, dass bei der dort beschriebenen Kiste der Kanalquerschnitt der Auslasskammer grösser ist, als der der Einlasskammer. In der Anleitung,nach der ich gebaut habe, ist er gerade umgekehrt: Einlasskammer Höhe 62 mm, Auslasskammer Höhe 25 mm.

    Könnte das zu einem Windstau führen, der das Heulen verursacht?



    Corno Dolce, wie sind die Dimensionen Deiner Kiste? Wie gross soll das Loch im Zwischenboden vor dem Gebläseeingang sein? Ich habe es genau so gross wie die Einlassöffnung des Gebläses gemacht.



    Hat jemand die Kiste aus Boersmas Anleitung zum Tischpositiv gebaut?



    Für Tipps bin ich wie immer dankbar.



    Grüsse

    Thomas


  • Grüss Gott,



    Irgendwo in den Untiefen dieses Forums sind schon mehrere Postings zu Windproblemen.

    Grundlegendes zu Ventilatoren zuerst, denn dies ist doch von einiger Bedeutung.

    Jeder Neu konstruierte Ventilatortyp wird auf einem normierten Versuchsstand geprüft, ob er überhaupt die errechneten Leistungsparameter erfüllt. Dies geschieht bei Radialventilatoren in der Regel mit FREIEM EINLAUF Saugseitig und einer GERADEN Messstrecke mit Messblende Druckseitig. Im weiteren sind diese Versuchsstände nicht verschalt, d.h. der Ansaugvorgang findet ohne BEHINDERUNG statt. Die ermittelten Werte schreibt der Hersteller auf das Produkteschild für uns z.B. 60 mmWS. Dies ist für uns von entscheidender Bedeutung, denn wir bauen den Ventilator aber in eine möglichst kleine Kiste, mit vielen scharfkantigen Schikanen auf zwei oder drei Ebenen - Saug- und Druckseitig, mit nachgeschaltetem Rollventil. Das Ganze setzen wir in unsere Orgel, was wiederum ein "Kasten" ist und verbinden die Windversorgung mit Kanälen oder Rohren mit möglichst kleinem Durchmesser. Mit diesen; zugegeben scharf gezeichneten Umgebungs Bedingungen verwundert es mich nicht dass unsere Windversorgung "Asthmatikerin" wird. Darum einige kleine Hinweise.



    Wenn die Kiste Saugseitig mit 2 Ebenen gebaut wird - eine dünnere Zwischenplatte verwenden und die Umlenkungen nicht scharfkantig mit Holz, sondern aus dünnem Blech oder Aluminium mit möglichst grossen Radien ausführen. Zudem bei jeder Richtungsäderung zusätzliche Leitbleche einbauen. Mit der Handoberfräse können diese Radien gut in beide Platten gefräst werden und man erzielt einen strammen Sitz der gebogenen Bleche. (Klappern ! ) Alle Querschnittsflächen Saugseitig sollten grösser ausgeführt werden als die Ventilator Eintrittsfläche. Bohrungsränder sehr gut runden ! Angesichts der Tatsache dass strömende Luft in Leitungen ----noch viel grösser in Formstücken; mit Druckverlusten behaftet ist, muss alles getan werden Verluste klein zuhalten. Als Beispiel: ein scharfer 90 Grad Rechteckbogen ohne Leitbleche, mit einem Seitenverhältnis a/b von 0.5, hat nahezu einen Beiwert von 2.0. Eine Luftlenk-Jalousie (mit genug Fantasie ist sie unserem Rollventil ähnlich--) mit der Streuung in eine Ebene wie wir sie oft in Räumen als Luftaustritt antreffen, hat einen Beiwert von ebenfalls 2.0. Allein diese beiden Werte und deren gibt es noch einige weitere ( Reibung ! ) gehen voll in die Verlustrechnung ein. Weitere Formstücke mit grösseren Beiwerten sind plötzliche Querschnitts Verengungen - Erweiterungen, vorstehender, scharfer Rohr- oder Kanalbeginn, und man höre und staune auch scharfkantige Austritte haben einen Beiwert von 1. Nicht viel, doch theoretisch muss auch dieser Wert berücksichtigt werden.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Ventilator. John Boersma hat seine Kiste, wenn ich richtig informiert bin, für den Laukhuff Ventola Nr. 6 128 60 Ventilator gebaut. Wird nun ein anderes Fabrikat mit anderen Leistungsparametern (z.B. Tourenzahlen- ) in die gleiche Kiste verbaut, ist eine Enttäuschung durchaus möglich. Dies könnte für die Probleme von musicus_ch verantwortlich sein. Eigentlich ist es einfach, schon in der Planung den Luftbedarf überschlagsmässig zuermitteln. Mit der Fläche des Labiumspaltes ( max. Akkord ! ) dem gewünschten Druck - plus den zuerwarteten Verlusten hat man schon einen groben Anhaltspunkt. Daraus kann unschwer der Platzbedarf von Kanal, Ventilatorkiste, Balg u.a. ermittelt werden. Diese Resultate mit ausgeführten Hausorgeln vergleichen und man hat eine gute Basis für den erforderlichen Platz.

    Corno_dolce, Jens_Ganter und auch Gosse sind mit Ihren Vermutungen richtig dass es an den Schikanen liegt, doch das Labyrinth ist die eine Seite, auch Druckseitig muss der Kanal gross genug sein. Mit den vorher ermittelten Werten bereitet die Kanalgrösse wohl die geringsten Sorgen. Leider sind die geschilderten Vorarbeiten nicht so attraktiv wie die Ermittlung der Wunschdisposition, für den guten Klang unseres Werkes nicht minder wichtig.



    Herzliche Grüsse



    hermann werlen

  • Danke für die Ausführungen. In der Anleitung schlägt Boersma tatsächlich ein Gebläse von EBM Papst vor. Es handelt sich hier auch nicht um die Truhenorgel, sondern um ein kleines, einregistriges Tischpositiv. Die Ecken der Kanäle der Kiste sind zusätzlich mit Hartschaum strömungsgünstig ausgeformt (Artikel von A.Richter in der Hausorgel) Mein Hauptproblem Tatsache, dass ich die Geräusche nicht wegkriege.



    Hier mal die Konstruktionszeichnung der Kiste von Boersma: Daemmkiste


  • Hallo musicus ich habe ähnliches Problem einigermassen

    in den Griff bzw.Ohrtauglich bekommen indem ich

    einen zusätzlichen Ansaugkasten(reichlich bemessen) auf die Motorkiste geschraubt habe und das Ende mit einem Brett versehen in das ich ein Lochraster gebohrt habe mit schön gerundeten Bohrungen.(Lochfläche aller Löcher =Ansaugfläche)Einen Abzugshaubenfilter brachte auch noch ein paar Dezibel.Ich hatte irgendwo einmal gelesen (weiß nicht mehr wo)daß die Ansaugfläche mit Schläuchen ausstaffiert wurde und zur Geräuschdämmung wesentlich beigetragen hat.

    Der Effekt mit dem gebohrten Brett ist ähnlich.

    Ich sehe bei dir wohl in der Motorleistung das Problem

    weil die vorhandene Leistung keine Reserven zur Verfügung stellt und kein Raum für Experimente zulässt.

    Vielleicht teilst du uns einmal die Werte des Gebläses

    mit.Dann sehen wir weiter.

    Schau dir nebenbei bemerkt einmal folgende Seite an:http://www.rwgiangiulio.com/construction/bcabinet2/Für dein Problem sehr aufschlussreich.Viel leise Luft wünscht Jürgen

  • Grüss Gott musicus_ch



    Ich hab mir das "Kistli" !! angeschaut, dann einmal leer geschluckt, darnach auf der Site von EBMPAPST den Ventilatortyp mit den Daten- Mass- und Betriebsblätter gesucht. Dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen:

    Auf dem Datenblatt ist bei der Art der Datenfestlegung - fb angegeben, was nichts anderes heisst als FREIBLASEND. Ein Blick auf die Kiste sagt eigentlich schon genug, doch wenn man jetzt die Massskizze des Ventilatores konsultiert, sieht man den Einlassdurchmesser mit 100 mm vermasst. Ohne dass ich die Massverhältnisse kontrolliert habe, vermute ich dass die Schikanen einiges davon entfernt sind, ganz gewiss die 2 winzig kleinen Einlassbohrungen. Auf einen weiteren Aspekt möchte ich noch hinweisen. In der Definition der Einbaulage heisst es Welle horizontal. Im weiteren besitzt der angegebene Ventilator einen Aussenläufermotor mit einer Beschaufelung (ist baubedingt kürzer ) ähnlich den der Querstromlüftern. Damit genug der Technik, was können Sie noch mit dieser Kiste noch versuchen.

    JUGRU hat schon eine Empfehlung gegeben. Ich würde zuerst den Einlass KRAEFTIG VERGROESSERN die Schikanen wie oben bereits beschrieben abändern ( Blech ist dünn & das ergibt wiederum einige Millimeter Volumen ) auch den Einlass zum Ventilalor vergrösseren, denn der "arme kerl" ( Ventilator ) hat eine Ansaugöffnung von 100 mm. Im weiteren: wenn ich richtig gesehen habe lässt sich dieser Ventilator mit 3 verschiedenen Drehzahlen betreiben. Damit will ich andeuten dass Sie u.U. einen Versuch mit der kleinsten Drehzahl fahren könnten, wenn Ihnen die Luft - Leistung reicht ( Achtung in der Kurve ablesen die der Tourenzahl entspricht.) Vermutlich müssen Sie dazu aber ein Regelgerät erwerben, ich habe dies nicht näher angeschaut. Zuletzt noch dies; kleine Ventilatoren drehen des öfteren höher als grosse, sind kompakter in den Massen und sind darum oft schwieriger zu dämmen.



    Freundliche Grüsse



    hermann werlen.

  • Liebe Orgelbaufreunde



    Vielen Dank für die aufschlussreichen Ausführungen. Sieht ganz so aus, als hätte ich, im Vertrauen auf die Bauanleitung, eine schöne Stange Geld in ein ungeeignetes Gebläse gesteckt (gut CHF 500.–). ich werde aber auf jeden Fall einen zweiten Versuch wagen, und – unter Berücksichtigung Eurer Hinweise – eine neue Kiste bauen. Zuallererst werde ich aber den Windverbrauch ordentlich berechnen. Ich glaube, irgendwo im Forum eine Anleitung gesehen zu haben. Vielleicht kann ich das Gebläse tatsächlich etwas herunterschrauben.



    Wenn dann alles nicht klappt, oder die Dämmkiste an Ende grösser als das Instumentchen wird, baue ich ein Paar Spanbälge und bilde meine Enkel zu ordentliche Kalkanten aus.



    Nochmals herzlichen Dank

    Thomas