Metallpfeifen aus Titan-Zink

  • Hat schon jemand einmal Metallpfeifen aus Titan-Zink gebaut, ein Material, das ich zuhause für Dachrinnen und Traufbleche verwendete, statt Kupfer?

    Ich möchte gerne einen Prototypen bauen, denn ich denke, eine Pfeife aus Orgelmetall ist für den Laien wohl etwas zu schwierig und wie schnell sticht man mit dem Lötkolben durch.



    Vielleicht kann man die Blechteile falzen, um so auf das Löten zu verzichten. Den Kern würde ich aus Buche anfertigen.



    Ich bin gespannt auf das zu erwartende Echo !

  • Lieber Herr Hintermeier,

    ich würde vorschlagen: Versuchen Sie es einfach mal! Nur ein Register, 56 Pfeifen.

    Mein herzliches Beileid sei Ihnen heute schon gewiß.

    Oder wie ein Orgelbauer-Kollege einmal sagte: "Du, wenn wir das damals nicht gemacht hätten, dann wären wir heute immer noch der Meinung, das würde gehen ...!"

  • Lieber Herr Hintermeier,

    die Hemmschwelle, ein Register aus Orgelmetall selbst zu löten, ist bei den meisten recht hoch. Zu Unrecht, denn es geht mit etwas Übung ganz gut. Das Geheimnis des "Nichtdurchbrennens" besteht in der zeitweilig aufgebrachten Isolierfarbe. Ohne geht es nicht.



    Ich würde Ihnen empfehlen, das Video von John Boersma zu bestellen. Damit werden Sie weiterkommen.



    Der Vorteil des "Nichtdurchbrennens" härterer Materialien wie Kupfer oder Titan-Zink wird weitgehend dadurch zunichte, daß die Formgebung (und Intonation) wesentlich erschwert wird.



    MfG! FM

  • Hallo Herr Mestemacher, Herr Stumpf,



    vielen Dank für die Tipps.

    Ich habe mich mit Metallpfeifen noch gar nicht beschäftigt, ich habe zwar mal zwei kleine aus scheppernden Messingblech gelötet, da man an solche Rohstoffe wie Orgelmetall nur selten kommt.

    Wo kann man eigentlich (ausser beim Orgelbauer) Blei-Zinn-Blech kaufen?

    Es würde sich anbieten einige Pfeifen aus meinem Fundus zu ergänzen, bzw. auszubessern oder auszutauschen.



    Ihr



    Stefan Hintermeier

  • Hallo,



    meines wissens gibt die Fa. Giesecke & Sohn auch an "Hobby-Orgelbauer" geeignetes Material ab. Ich glaube nicht, daß man Orgelmetall "im Baumarkt" kaufen kann ; )



    --->



    Carl Giesecke & Sohn

    Postfach 2054

    37010 Göttingen Telefonnummer:

    Tel.: 0551 / 54 89 94 -0

    Fax: 0551 / 54 89 94 -44

  • Lieber Herr Hintermeier

    Die Fa. Giesecke ist in der Tat eine gute Adresse. Allerdings wird jede Materiallieferung - wie mir Frau Hesse sagte - nach Angaben des Kunden individuell angefertigt (mit ca. 4 -6 Wochen Lieferzeit). Ich denke, man sollte dabei die Größe einer "Charge" von ca. 5 m x 0,8 m im Auge behalten.



    Wenn es "nur" darum geht, erste Versuche anzustellen oder in einem vorhandenen Register einzelne Pfeifen zu ersetzen, kann man auch bei Laukhuff/Weikersheim anfragen. Dort ist Herr Zobel zuständig unter Tel. 07934 9160-15. Allerdings müssen Sie dazu noch Mitglied des Arbeitskreises Hausorgel werden, sonst werden Sie nicht beliefert. In der GdO sind Sie nach meinen Unterlagen schon.



    Am allerschnellsten lassen sich eigene Lötversuche anstellen mit Dachdecker-Bleiblech aus dem Baumarkt oder Fachhandel. Dies hat mit ca. 320°C einen "gutmütigen" Schmelzpunkt, und ist sehr gut für Anfänger geeignet. Allerdings ist die Dicke von >1 mm nicht für filigrane Pfeifen geeignet. Es sollte erstmal nichts wesentlich Kleineres als das große C vom 2' sein.



    MfG! FM

  • Hallo Herr Mestemacher,



    herzlichen Dank für die Info. Ich habe in der Tat das Bleiblech schon im Auge gehabt, denn ich kann mich an meine Lehrzeit in einem Installationsbetrieb erinnern, wo das Blech auch Verwendung fand, allerdings nur in kleinen Stücken.

    Das ist ein guter Ansatz für Übungszwecke.

    Bei Laukhuff habe ich auch schon bestellt, ist ne prima Sache und mittlerweile bin ich auch im Hausorgelkreis Mitglied.



    Frohes Osterfest,



    Ihr



    Stefan Hintermeier