Zungenintonation

  • Hallo Orgelfreunde,

    baue momentan ein Regal8 (nach Peter Bahlmann allerdings mit Buchenkehlen).Um bei der Intonation nicht ganz ins Bodenlose zu fallen,habe ich unter anderen(Joseph Goebel)bei Bormann gelesen,das er die Zungen anlässt.

    "Das Walzen,Hämmern und Anlassen(Weichglühen)verändert die elastischen Eigenschaften des Messings"

    Da man darüber in anderen Abhandlungen nicht`s liest,werde ich dies auch nicht probieren!?!-oder hat dies schon jemand probiert, oder Erfahrung damit gemacht?.

    Habe Messingblech von der Fa.:Gieseke bekommen.Einige Probepfeifen sprechen auch schon gut an.

    MfG JG

  • Hallo Initialen-Namensvetter ;-)



    Ich habe bereits ein Regal gebaut, habe dabei federhartes Messing verwendet. Das wird auch Giesecke denke ich mal als Zungenmessing verwenden, das hat schon die richtige Elastizität. Ich glaube,

    dass die Sache mit dem Walzen und Anlassen nur nötig ist, wenn ganz normales, unbehandeltes Messing verwendet wird. Als wichtiger sehe ich einen Zungenklotz o.ä. an, auf den man die Zunge legen kann und den exponentiellen Verlauf leicht mit einem Polierstahl (oder Metall-Rundmaterial) anbringen kann. Ein guter Verlauf ist denke ich durch nichts zu ersetzen bzw. auszubügeln. Laukhuff hat solche Klötze im Angebot. Ich hatte bisher keinen und habe deshalb noch keinen optimalen Verlauf der Zunge hinbekommen; ich spiele mit dem Gedanken mir auch so etwas zuzulegen, sobald es an die Feinintonation geht. Einige Zungen klingen schon ganz vernünftig, das sind aber auch meistens dann die, bei denen man schon optisch sieht, dass der Verlauf gut ist und die Zunge sich beim niederdrücken gleichmäßig schließt.



    Gruß an alle



    Jens Ganter

  • Hallo J.G. und alle anderen!

    Danke für die Antwort.Wenn ich die Maße(Radien) des Zungenklotzes hätte, könnte ich den auf der CNC fraesen.Diesen zu kaufen würde für ein oder 2Register

    die anstehen wohl kaum lohnen.Noch etwas:ich habe versucht,wie Joseph Goebel alternativ vorschlägt(Zungenziehen),die Zunge unter einem konischen Stahl in die Höhe zu ziehen.Die Zunge krümmt sich zwar ,aber dreht sich auch einseitig etwas durch den Konus.Ganz schön schwieriges Kapitel die Zungenintonation.Frohes Orgelschaffen wünscht

    J.Gruchow

  • jugru:
    Wenn ich die Maße(Radien) des Zungenklotzes hätte, könnte ich den auf der CNC fraesen.



    Hallo,





    in Heft 16/2005 von Die Hausorgel war im Artikel zum Nachbau eines spätbarocken Bibelregales von Werner Götz die Abbildung eines Zungenblockes mit Maßangaben. Vielleicht hilft das weiter.





    Gutes Gelingen



    Ulrich Reinhardt