Fußstütze über dem Pedal

  • In "hausorgelbau 2 " (Boersma/Wilschut) wird der nachträgliche Anbau eines vor- und untergesetzten Pedals beschrieben, aber ohne Fußstütze, weil diese normalerweise als Absatz in das Gehäuse hinein gebaut wird, was bei einer fertigen Orgel nachträglich so nicht mehr geht.

    Man könnte aber z.B. bei einer Truhenorgel eine Leiste außen anbringen. Sie wäre dann so 12-15 cm über der Pedalobertaste und könnte auch eine etwas geringere Tiefe haben als üblich.

    Macht das Sinn?

    Wem hilft eigentlich die Fußstütze besonders, dem Pedalvirtousen oder dem Landorganist?

    Grüsse

    Werner

  • M. E. hilft die Fußstütze immer- dem Virtuosen, wie dem "Landorganisten". Die Füße brauchen ja auch mal Ruhe. Oder, Du setzt Dich so hoch, dass Deine Füße in Ruhe in der Luft hängen.

  • Danke lieber esyska,

    ja Deine Antwort ist mir eine Bestätigung. Ich stimme Dir zu und in der Tat sitze ich selbst so hoch und nach Bedarf leicht zurück, sodass die Füße frei hängen können. Am Anfang konnte ich das gar nicht, aber inzwischen geht es schon.

    Fazit für mich dennoch:

    Eine Fußstütze kann immer hilfreich sein, auch wenn es nach vorne hin nur eine schmale Leiste wäre.

    Gruß Werner

  • In meinem alten Buch zum Erlernen des Orgelspiels wird empfohlen, die Füße in den Spielpausen zurückzuziehen und auf der Leiste unterhalb der Sitzfläche der Orgelbank abzustellen; bei vielen modernen Bänken mit Höhenverstellung über Kurbelmechanismus ist das leider nicht mehr möglich, so daß eine vordere Trittleiste notwendig wird.



    Heute morgen spielte ich wieder einmal auf einer neuzeitlichen Orgel, welche weder unter der Bank, noch vorne eine solche Leiste hat, lediglich eine schmale Trittfläche neben dem Schwellertritt ermöglicht der linken Fußspitze einen Ruhepunkt, während der rechte Fuß hilflos über dem Pedalabgrund baumelt.



    Bei der üblichen vierstimmigen Choralbegleitung während des Gottesdienstes ist das auch kein Problem, da ja die Pedalstimme, von Vor-, Zwischen- und Nachspielen abgesehen ständig im Einsatz sich befindet, beim Literaturspiel finde ich es indes schon angenehm, während der Baßpausen eine Abstelleiste (muß man das jetzt mit drei L schreiben?) vorzufinden.



    Von der Möglichkeit, die Bank einfach so hoch zu stellen, daß die Füße "in der Luft hängen" können, möchte ich abraten, denn es muß ohne Anstrengung möglich sein, auch mit dem Absatz die Pedaltasten niederzuddrücken; das scheint mir das große Problem beim Stummelpedal zu sein mit seinem Tastendrehpunkt vorne, so daß die Verse einen ungewöhnlich-unnatürlich weiten Weg nach unten drücken muß, während die für größeren Tiefgang ausgelegte Fußspitze nur einen sehr kleinen Weg zurücklegt.



    Auf jeden Fall, liebe Hausorgelbauer, seht irgendwo so eine auf der ganzen Länge durchgängige Fußablagestütze vor, möglichst unter der Bank, sonst halt vorne, sie wirkt auf jeden Fall entspannend, während des reinen Manualliteraturspiels muß der Organist nicht zusätzliche Konzentration aufbringen, die Muskeln des Fußes und des Oberschenkels unnötig anzuspannen, um nicht versehentlich aufzutreten.



    Ein nämliches gilt übrigens für die Leiste des Notenpults; ich muß mich beklagen, daß diese an Kirchenorgeln häufig zu schmal ausfallen: Heute morgen ist es mir passiert, über dem dicken Choralbuch wollte ich noch ein dünneres Heft für ein Vorspiel legen, beim Umblättern viel es mir prompt herunter, die Wirkung war beträchtlich...



    Gespart wird eben an den kleinen, einfachen Dingen, nun je, die Auflageleiste des Notenpults legte ich übrigens bei mir mit Leder aus, so daß beim schwungvollen Umblättern die Gefahr des Herunterfliegens deutlich geringer worden ist, zudem schont man die Papierkanten des Notenheftes durch die weiche Auflage.



    Als Vertreter (beim Pedalspiel) grüße ich Euch alle mit der Empfehlung, sich eine Fußleiste zu leisten,

    Wolfgang

  • Hallo,



    ganz kurz meine Meinung zum Thema: Sowohl meine Hausorgel als auch viele historische Orgeln hier in Thüringen haben keine vordere Abstel(l)leiste. Unter der Orgelbank sollte dann aber ein sicher zu findendes Abstellbrett vorsehen. Mir reicht das aus.



    Vor baumelndeln Füssen oder Pedalfedern, die so stark sind, dass man erst durch kräftiges Treten Töne erzeugen ikann, halte ich nicht so viel...



    Ulf

  • Liebe Orgelfreunde,

    vielen Dank für die Beiträge. Fazit:

    Fussleiste ist besser als baumelnde Füsse,

    wenn nicht vorne, dann unter der Sitzbank.



    Werner