Pedalumfang

  • Welcher Pedalumfang ist bei der Boersma-Truhenorgel mit 3 Register sinnvoll, sofern sie um ein angehängtes Pedal baulich erweitert wird?

    Reicht wie früher einmal C-c1 (Symmetrie wenn c0 unter Man c1) oder soll man auf jeden Fall bis f1 (dis unter dis1)?

    Ist so ein "Pedalverschiebung" für den Spieler eigentlich ein Problem oder hat man das auch beim Wechsel schnell drin?

    Wenn man von den geteilten Registern Gebrauch macht, hat man bei der Baßstimme, sofern sie einmal über h0 hinausgeht, die Klangfarbe eines anderen Registers, also eigentlich nicht mehr die Baßstimme. Wäre es nicht konsequenter das Pedal in diesem Falle nur von C bis h0, also genau die 2 abgeteilten Baßoktaven zu nehmen, mit dem wesentlichen Ziel des Pedals zum Spielen von Haltetönen?



    Ich weiß, dass schon in der Literatur verschiedene Meinungen existieren, weil es schließlich auch darauf ankommt was man spielen will (oder spielen kann und auch was man mit einem 3-registrigen Positiv überhaupt anfangen will).



    Aber dennoch: Wie seht ihr das?

    Gruß Werner

  • Ich würde das angehängte Pedal bis d' gehen lassen, was im Wesentlichen völlig ausreicht.

    Der Umfang C-h ist zu kurz, sicherlich werden Sie ja nicht immer mit unterschiedlichen Registrierungen in Baß und Diskant spielen. Da ist es vorteilhafter, ein größeres Pedal zu haben.

  • Wenn Du mit dem Pedal Pedal üben willst, baue es bis f'. Ansonsten würde ich es wie Patrick auch bis d' bauen.



    Hier im Ort habe ich mit allen Umfängen zu tun: bis c', bis d', bis f' mit dis unter dis und bis f' mit c unter c. Es geht alles, man gewöhnt sich an die wechselnden Umfänge und verschobenen Tastenlagen. Die meisten Einschränkungen bietet natürlich Umfang bis c', da fehlt doch öfters der eine oder andere Ton in der Höhe. Die Registerteilstelle als Pedalumfangvorgabe halte ich für nicht maßgebend, denn es zwingt Dich niemand, bei geteilter Registrierung das c' oder höher zu benutzen.



    Viele Grüße

    Ulrich Reinhardt

  • Lieber Werner,



    das ist das ewiges Thema... Es muss dir klar sein, was DU damit willst. Denke doch auch an transportierbarkeit. Ggf können auch 18 Töne mit sehr kurze (Rahmen-), bzw. frz. oder spanisches (einfache "Pistons") Pedalbauweise interessannt sein.



    Wenn du damit querbeet üben willst, dann gehst du um C-f1 im übl. Bauweise nicht drum herum. Wenn jedoch die Manuale nur bis d3 gehen, dann reicht auch C-d1 allemal, da du romantische Werke darauf nicht üben wirst.



    Francois

  • Eine im wörtlichen Sinne umfangreiche Diskussion gab es schon einmal hier; vielleicht kann die Pedal-Wahl-Qual dadurch abgekürzt, aber auch verschärft werden, daß man sich auch von raum-ästhetischen Vorstellungen leiten lasse: Hat man für eine richtig große Hausorgel nahezu unbegrenzten Platz, wird man ohne Frage die Tretmühle in voller Breite vorsehen unabhängig davon, ob man sie dann tatsächlich ausnutzt, hat man indes die Sorge, überhaupt irgendwo ein Örglein in die gute Stube hineinzuquetschen, ziemt sich ein zierliches Pedälchen, schon allein deshalb, daß nicht eine klobige Bank das kleine Instrument in den optischen Hintergrund treten läßt...



    Wolfgang

  • Lieber Patrik Seber, Ulrich Reinhardt, Francois Troll und Wolfgang Spitz,

    vielen Dank für Eure Antworten, bin in meinen Überlegungen wieder ein Stück weiter gekommen. Ich war mir allerdings nicht bewußt, dass das Thema früher schon diskutiert wurde, bin aber umso dankbarer, dass dennoch wieder geantwortet wurde. Auch die früheren Beiträge, die ich von Wolfgang Spitz erhhielt, machten mir die Problemlage klar. Wahrscheinlich passt für meine Zwecke ein 27-er Pedal am besten.



    Gruß Werner