Bormann-"Portativ" + kurze Octave?

  • Hallo erstmal zusammen!

    Seit "ewig" bin ich immer mal wieder am "Portativ" am werkeln...es überfällt mich immer schubweise. ;-) Mittlerweile "spielt" es,die 2 großen Register sind fertig. Und also ruhen die Arbeiten seit geraumer Zeit. Auch weil ich derzeit wenig Zeit und keine Werkstatt habe. So langsam wurmt es mich aber, das halbfertige Ding: schlecht gestimmt, die Pfeifen stehen schief und das Obergehäuse fehlt. Der nächste Schub wird also wohl bald folgen; Die Pfeifen befestigen, das Gehäuse drumrum, endlich ordentlich stimmen. Und schlussendlich das 3. Register komplettieren: 2 2/3 statt 1´

    (Metall, das geht auch im Appartement gut, die kleinen Pfeifen aus Holz sprachen nicht an bei meinem niedrigen Winddruck, der sich auch wg. Unzulänglichkeiten der Windlade ( mit 16 im Garten gebaut) nicht weiter erhöhen lässt.) Das fs0 hatte ich entgegen Bormann von Anfang an vorgesehen, so sieht die Klaviatur auch wegen der auf der Bassseite breiteren Klaviaturbacke schön symmetrisch aus. Brauchen tu ich´s allerdings nicht, bin aber auch musikalisch absoluter Stümper. Gelegentlich versuche ich mich an kleinen Renaissance- Tänzen.

    Dabei fehlen mir aber immer wieder mal wieder ein paar tiefere Ganztöne. Und da kam mir folgende Idee: Es fehlt nur 1 Taste...und ich könnte eine kurze Octave einrichten, also reale 4´ zur Verfügung haben.Einfach die Klaviaturbacke weg und statt dessen eine etwas schmalere Taste ansetzen für das C, die eine unabhängige Sonderkanzelle bedient. Dazu 6/9 neue Pfeifen. Meint Ihr, das wäre eine sinnvolle Bereicherung/ Erweiterung der Spielmöglichkeiten?

    Ein herzlicher Gruß, Dirk

  • "Mittlerweile spielt es, die 2 großen Register sind fertig. Uns also ruhen die Arbeiten seit geraumer Zeit"



    Lieber Dirk,

    das kommt mir bekannt vor, zwar verfügt mein (unser) Portativ lediglich über ein Register (8') und das Gehäuse ist endlich fertig, doch liegen die Dinge ähnlich: Kaum spielt "es" halbwegs, fehlt der Drang zur Vervollständigung; das Tischlein, in welchem das Gebläse mit dem Bälglein untergebracht werden soll, fehlt ebenso wie die Lackierung, um dem Instrument zur Tageslichttauglichkeit in Wohnräumen zu verhelfen, der Deckel, um die Pfeifen vor dem Staubbefall zu bewahren, endlich die endgültige Stimmung, von "Intonieren" will ich hier lieber gar nicht sprechen!



    Doch nun endlich zu deinem Ansinnen: Ich weiß zwar augenblicklich nicht, welchen Tonumfang Bormann für sein Portativ vorgesehen hat, doch möchte ich ganz allgemein empfehlen, die Baßlage möglichst weitgehend zu bauen; ich baute (vor 24 Jahren bereits, 24-jährig) bis zum f, durch den Einsatz neuer Baßpfeifen komme ich mit der alten Windlade eine Oktave tiefer, also bis zum großen F und kann damit viel Barock-Literatur spielen. Freilich schlage ich immer wieder auf das Holz und schelte mich dabei, daß ein E eigentlich auch noch hätte "drin" sein müssen. Doch wer E sagt, wird auch noch Es sagen und sich wünschen und so fort, kurz, irgendwann muß man sich eben eine Grenze setzen, daß dem Portativ seine Namensberechtigung verbleibe.



    Wenn Du es also irgendwie ermöglichen kannst, das c einzubauen und damit "reale 4´ zur Verfügung zu haben", möchte ich Dich dazu eindringlich ermuntern!



    Frohes Spielen, frohes Schaffen wünscht Dir und Euch allen

    Wolfgang


  • Danke, Wolfgang, für deine Prompte Antwort! Schon interessant, welche Parallelen es so gibt! ;-)

    Ja, das c einzubauen sollte relativ einfach gehen, das ist auch nicht so mein Problem... fraglich ist vielmehr die Geschichte mit dem d und dem e... da ja dafür das fs und das gs gehen müssten, und das bei nur dann 3 Oktaven Gesammtumfang.

    Ist das sinnvoll? Aber vielleicht sollte ich es einfach probieren und die Pfeiefen einfach beiseite legen... kann man ja einfach zurücktauschen.



    Dirk