Schalldämmung

  • Hallo lieber Ulf Zastrau,

    Wolfgang Spitz

    Thomas Reinhard



    ich habe inzwischen alles nochmal neu gebaut, 12 mm Wanddicke Multiplex, Spezialdämmung (sowohl Zahnschaumstoff mit Teerpappe dahinter als auch andere Materialien ausprobiert), die 3 Kammern noch präsziser und feiner in der Oberfläche gestaltet, aber alles ohne Erfolg.

    Leider kein wesentlicher Gewinn mehr bei der Schalldämmung.

    Bei angeschlossener Orgel bleiben immer noch so 54-55 dB.



    Lieber Wolf Spitz,

    das Ventola hat ebenfalls nicht 30 mm, sondern 100 mm Einsaugöffnung. 2cm darüber kommt dann meine Einlaufkammer (nach Richter) und diese hat jetzt 30 mm Durchmesser Auslaßöffnung. Ich habe aber auch eine Kammer mit größerem Durchmesser als 30, variiert bis ca. 60 und es wurde eher minder. Dann habe ich den Zwischenraum mit Schaumstoff ersetzt und durch diesen hindurch auch wieder 30 mm Durchmesser gelassen, auch 2 verschiedene Sorten dazu probiert, Hart-Teerpappe unten, Schaumstoff oben und umgekehrt, Zahnschaumstoff und ebener (aus Lautsprecherbau) verwendet usw. Also leider keine durchschlagenden Veränderungen mehr. Im Moment ist also Luft im Zwischenraum und an der Unterseite der darüberliegenden Einlaufkammer zusätzlich noch eine ca. 5mm dicke Schaumstoffolie (die angeblich besonders hochfrequente Schwingungen nehmen soll).



    Da die üblichen Maßnahmen auch bei penibler Ausgestaltung keine Verbesserung mehr gebracht haben, kann ich das Problem nochmal anders angehen. Erst den fertigen Orgelkasten (Gesamtorgel) bauen, da hinein die Gebläsekiste, sodaß diese nochmal eine weitere Holzhülle bekommt und dann mal sehen.



    Lieber Thomas Reinhard,

    wenn der Gesamtorgelkasten zur Lärmdämmung nicht ausreicht, so denke ich inzwischen doch an den Frequenzumrichter. Bei CONRAD-Electronic z.B. gibt es mehrere Typen bei 0,25 kW so um 200 Euro. Mir ist noch nicht klar ob ich jetzt einen für Einphasenfrequenzregulierung brauche oder 3-Phasen und wie ich im letzteren Fall dann am Motor selbst an die Anschlüsse komme. ( Typ DV51-322-025 Best. Nr. 198608-29 oder einen SINAMICS G110 Best.Nr. 198193-29, oder MICROMASTER 420 ...?Jedenfalls könnte ich am ehesten hinkommen wenn ich die Frequenz und damit die Drehzahl des Ventola etwas herunterfahren könnte, denn die Windmengenreserven sind noch groß genug. Daß sich der Schallpegel bei geringerer Drehzahl deutlich mindert merke ich, wenn ich statt 220 V einmal 110 V dranhänge und dann ein sehr langer ruhiger Anlauf nötig ist, der erst am Schluß den hohen Lärmpegel bringt und dies aber wohl wegen der gleichen Drehzahl auch wieder ziemlich gleich laut ist, sodaß dieser Weg natürlich keinen Sinn macht auch wenn man die Leistungsminderung akzeptieren könnte.





    Wenn ich den Gesamtorgelkasten fertig habe - das dauert noch ein wenig - dann lasse ich auf jeden Fall wieder etwas hören.



    Gruß Werner

  • Grüss Gott



    Eine Frage: Haben Sie den Ventilator schon einmal "leer"

    laufen lassen ?

    Ihr Hinweis, dass bei niedrigen Drehzahlen der Schallpegel deutlich minder ist, lässt vermuten dass der Ventilator wegen Unwucht (Schmutz an den Schaufeln) oder defekte Lager zusätzlichen Lärm erzeugt, bei Occasions-Ventilatoren keine Seltenheit.

    Drehen Sie doch einmal den Lüfter von Hand und achten Sie auf die Geräusche, hören Sie Kratz- oder auch "Rattergeräusche" zerlegen Sie den Ventilator. Dabei können Sie gleich das Spiralgehäuse und den Läufer reinigen und die Lagerstellen mit Fett versorgen. Wenn der Antrieb ein Innenläufer ist, wird es schwierig.

    Dann bleibt Ihnen nur der Weg die "Rüttelkiste" zu dämpfen. Kaufen Sie aus dem Fachhandel 4 Gummischwing-Elemente. Dabei sollten Sie die Shorehärte und die Dämpfungs Eigenschaft der Elemente entsprechend dem Ventilatorgewicht und der Laufart (horizontal, vertikal ) wählen. Besonders der letzte Punkt ist nicht unwesentlich, weil die Dämpfungselemente entsprechend (zylindrisch, glockenförmig) ausgelegt sind. Ein "schwingender" Einbau in die Kiste verringert den Körperschall, unter der Voraussetzung dass auch der Luftaustritt flexibel und sehr sorgfätig ausgeführt wurde.



    Viel Dämpfungserfolg wünscht,



    Hermann Werlen.

  • Grüss Gott,

    Noch einige Ergänzungen zu oben:

    Wir haben es mit einer "Maschine" zu tun die mit ca. 2800 Umdrehungen Arbeit verrichtet. Zudem sollte diese Maschine einen "freien" Ein- & Auslass haben, damit sie im optimalen Auslegungspunkt arbeiten kann.

    Allfällige Arbeitsgeräusche ( Lauf- Verdichtung- Strömung- ) kannn man Dämpfen oder Dämmen, was nicht das gleiche ist.

    Wichtig aber ist, dass man ungefähr weiss in welchem Frequenzbereich die Geräusche sind und gerade dies ist nicht einfach.

    Damit will ich andeuten, dass man nicht um die Ecke in dem Geschäft XX ein Produkt YY kaufen kann, mit den gleichen End - Resultaten wie Kollege zz. Damit kann durchaus der Fall eintreffen, dass man für ein Spektrum dämpft oder dämmt was nicht vorhanden war.

    Noch einige kleine Hinweise:

    Wechselweise Werkstoffe anwenden; Hart, Weich, Hart, Weich, Hart,

    Wenn möglich den Frequenzbereich messen und jene Werkstoffe verwenden die für einen Frequenz-Bereich geeignet sind. ( im Internet gibt es sehr viele Angaben )

    Mit allen zur Anwendung gelangenden Werkstoffen vollflächige Kisten herstellen und penibel darauf achten, dass keine Schallbrücken entstehen, ganz besonders im Bereich Austritt.

    Wenn ein Schlauch als Auslass Verwendung finden muss, baue ich einen Konus; viereckig - rund an den Ventilatorausgang und schiebe 3 Schläuche mit immer grösserem Durchmesser über einander und stopfe den Zwischenraum leicht - fest mit Dämmstoffen. (der innerste mit glatter Wandung, kein Wellschlauch )

    Auf die Ventilator Befestigung bin ich oben eingegangen, darum nur soviel ich lasse reichlich Spiel zwischen den Wandungen und verwende ganz besondere Aufmerksamkeit angepassten Schwingelementen. (hat der Venti zu grosse Unwucht hilft dies aber auch nicht mehr)

    Ich weiss aus eigener Erfahrung dass der Platz in dem Instrument sehr kostbar ist und trotzdem habe ich noch nie an der Dimension der Ventilator Kiste gespart. Notfalls habe ich diese neben das Positiv gestellt und als Untersatz für eine Pflanze verwendet.



    Huch, ist sehr lang geraten???



    Gruss Hermann Werlen.


  • Sehr lang geraten?, das kommt mir nicht so vor, Herr Werlen, im Gegenteil, ich freue mich jedenfalls über detailierte profunde Berichte, welche auf Internet-Foren leider eher selten anzutreffen sind im Gegensatz zu den vielen oberflächlich geäußerten Vermutungen und Annahmen, wobei es ja dem mündigen Leser anheim gestellt bleibt, die für ihn interessant erscheinenden Themenbereiche eingehender zu studieren, andererseits sollte sich niemand gezwungen fühlen, stets alle Beiträge lesen zu müssen!



    Ohne also Ihre Dämmungs- und Dämpfungsausführungen eindämmen zu wollen, möchte ich zu Herrn Bogenschütz' Fragestellungen bezüglich der Verwendung von Frequenzumrichtergeräten Stellung nehmen:



    Ich weiß nun zwar nicht, welche Nennleistung auf dem Motortypenschild des Ventola-Gebläses angegeben ist, 0,25 kW erscheint mir indes als die vom Frequenzumrichter abzugebende Maximalleistung doch ziemlich wenig; andere Lieferanten, beispielsweise Rossmanith, bieten für den gleichen Preis wesentlich leistungsstärkere Geräte an.



    Bei den für uns in Frage kommenden Umrichter für kleine Leistungen wird man immer solche nehmen für einphasigen Netzanschluß, das Vorteilhafte an den kleinen Wundergeräten ist ja ihre Fähigkeit, daraus für den Motor Drehstrom zu liefern; auch stellt sich der Anschluß an den Motor denkbar einfach dar, daß nach Entfernen des Kondensators lediglich die drei parallel liegenden Messinglaschen in dem Motorklemmendeckel mit den drei Ausgangsklemmen des Frequenzumrichters zu verbinden seien.



    Wesentlich bedeutsamer finde ich es, bei der Auswahl eines Gerätes neben der ausreichenden Leistungsdimensionierung das Augenmerk auf einfache Handhabung zu lenken und vor allem nur Geräte zu nehmen, welche keinen Lüfter zur Kühlung eingebaut haben, andernfalls triebe man hinsichtlich der Geräuschentfaltung den Teufel mit dem Belzebub aus!



    Endlich möchte ich Ihnen anraten, das Gebläse nicht längere Zeit mit zu niedriger Spannung zu betreiben, weil dadurch besonders während der langen Anlaufzeit erhöhte Erwärmung in den Wicklungen auftritt, welche besonders bei älteren Motoren zur Schädigung der Isolierung führen kann.



    Wolfgang S.