Bestellungen bei Laukhuff

  • Hallo verehrte Hausorgelbauer,



    ich habe schon öfters gehört, dass jamend bei Laufkuff etwas bestellt hat. Laut Katalog senden die nur an Fachbetriebe, also Orgelbauer. Da ich nur wenig Kontakt zu einem habe, muss das nicht unbedingt sein.



    Irgendwo habe ich gelesen, dass Laufkuff an GdO-Mtglieder auch privat versendet. Wie stelle ich das das an? (Vorrausgesetzt es stimmt).



    Es geht um Ventilfedern. Ich habe welche, mit denen man eine Domorgel winddicht bekommt, aber für meine Windlade sind sie wohl doch etwas zu heftig (2mm). Ich habe Angst, dass die mir alles aushebeln.

  • Bestellungen bei Laukhuff gehen meines Wissens tatsächlich nur an Orgelbaubetriebe. Sie schreiben, daß Sie auch einen Orgelbauer kennen. Bestellen Sie doch einfach über den Ihre Ventilfedern, daß haben tausende Laienorgelbauer vor Ihnen auch gemacht. Das ist keine Sünde, und die meisten zünftigen Orgelbauer stehen Ihren Laienkollegen positiv gegenüber.

    Natürlich können Sie auch mal versuchen, als Privatmann bei Laukhuff zu bestellen.

    Aufdaß Sie reichen Erfolg haben!

  • Hallo,

    meine erfahrung ist, dass Laukhuff an jeden sendet (zumindest an mich blutigen anfänger, der nichts mit einem orgelbauer zu tun Hat.) z.B. habe ich dort meine Ventilfedern, Filz und leder für die Ventile bestellt.



    Björn

  • Ulf Zastrau:
    Es geht um Ventilfedern. Ich habe welche, mit denen man eine Domorgel winddicht bekommt, aber für meine Windlade sind sie wohl doch etwas zu heftig (2mm).





    Einmal davon abgesehen, daß die Dichtigkeit der Ventile allein von einer sauberen Lederauflage abhängt im Verein mit dem an den Schlitz pressenden

    Winddruck

    , erscheint mir ein Federdrahtdurchmesser von zwei Millimetern als durchaus geeignet, auch für Hausorgeln passende Ventilfedern herzustellen:



    Die bei mir im Einsatz stehenden Federn sind aus Baumarkt-Eisendraht 1,8 mm Durchmesser, Schenkellänge 140 bis 150 mm, Federauge 20 mm Innendurchmesser anderthalb mal um einen Wickeldorn geschlungen, Öffnung im entspannten Zustand ca 130 mm, im eingespannten 85.





    Allgemein bin ich der möglicherweise irrigen Meinung, daß die Federkraft lediglich so groß sein muß, um das Gewicht des Ventils einschließlich daranhängendem Abstraktendraht auszugleichen; sobald das Ventil geschlossen ist, übernimmt im wesentlichen der Winddruck die Anpreßkraft.



    Wenn man sich indes nicht die Mühe macht, die am Abstraktendraht hängende Mechanik auszutarieren und damit den Rückzug in die Ausgangsstellung allein der Ventilfeder zumutet, werden freilich stärkere Federn benötigen; man darf sich dann nur nicht wundern, daß Leichtgängigkeit und Druckpunktgefühl verloren gehen...





    Was die Direktbestellungen bei Herstellern spezieller Ware anbetrifft, werden die Lieferanten bei gängigen Materialien, welche beinahe schon als Verschleißteile anzusehen sind, wie in unserem Fall Filz und Leder, auch an Privatpersonen liefern. Etwas anderes wäre es vermutlich, orderte man komplette Windladen oder andere Spezialteile, deren Verwendung man dem Orgelbau-Fachbetrieb schon allein aus Garantiegründen vorbehalten will.





    Schließlich möchte ich noch naiv fragen, was ein "GDO-Mitglied" sei und was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt; O könnte wohl etwas mit Orgel zu tun haben!





    Mit vorsommerlich-frohen Grüßen aus Franken



    Wolfgang.
  • Liebe Hausorgelbauer,



    die Firma Laukhuff liefert Orgelteile auch an Privatpersonen, die Mitglied in der Gesellschaft der Orgelfreunde e.V. (GdO) sind. Alle Mitglieder des Arbeitskreises Hausorgel in der GdO sind auch Mitglieder in der GdO, nicht aber die Benutzer dieses Forums. Das Forum ist eine allgemein zugaengliche Plattform fuer den Informationsaustausch.



    Zum erstmaligen Bestellen bei Laukhuff ist es ratsam einfach eine Kopie des GdO-Mitgliedsausweises der Bestellung beizulegen.



    Wer Interesse an der Mitgliedschaft im Arbeitskreis Hausorgel hat moege sich bei mir melden.



    Viele Gruesse

    Thomas Reinhardt

    Leiter des Arbeitskreises Hausorgel in der GdO e.V.

  • Hallo



    Erstens:

    Ich dachte, dass diese Seite genug Informationen über die GdO liefert. Bei mir zB. war diese informative Seite der Grund für den Beitritt, den ich nur jedem empfehlen kann, da für den sehr geringen Preis (25,- im Jahr, wenn ich nicht irre) 4mal die tolle Zeitschrift "Ars Organi" in Haus schneit, und zumindest mir dann immer das Herz aufgeht (und die ganze Nacht durchgelesen wird).



    Zweitens:

    Ja, Wolfgang, ich bin derselben Ansicht. Zugegeben, die Federn können etwas mehr als nur das Ventilgewicht entgegenhalten, aber nicht zuviel.



    Ich habe diese Federn, und sie haben einen Öffnungswinkel von 80°. Will man sie zu zusammendrücken, sodass die Schenkel einigermassen parallel sind, braucht man dazu 2 Hände, mit einer schafft man das nicht. Allerdings besteht immernoch die Gefahr, dass einem das Ding bei diesem Kraftakt um die Ohren springt. Ich denke, das ist nicht passabel. Die Traktur wird einem danken, wenn man kleinere Federn dimensioniert.



    Gruß

    Ulf

  • Kein Freund von Vereinsmeierei und organisierter Geselligkeit, scheint mir eine Unterstützung der Gesellschaft in Form einer Mitgliedschaft schon allein wegen Ulfs warmer Empfehlung indes durchaus überlegenswert, auch wenn der Beweggrund in meinem Falle sicherlich nicht jener ist, in die Gunst des Einkaufens in der Orgelteilefabrik zu gelangen.



    Nun möchte ich mich nicht als grundsätzlicher Gegner zugekaufter neuer oder gebrauchter Teile für die eigene Hausorgel verstanden wissen, es wird wohl ein jeder Selberbauer für sich entscheiden, wie weit er geht, fertige Bestandteile einzubauen. In meinem Falle sind es bei E-Bay ersteigerte Gebläse mit Balg, drei Pfeifenregister und das Pedal. Zumindest die Windladen als "Herz" der Orgel möchte ich auf jeden Fall selbst herstellen.



    Mit dem Wunsche, einen frohen Feiertag Corpus Domini verbracht zu haben, grüße ich alle Hausorgelfreunde,

    Wolfgang.


  • Ulf Zastrau:
    Ich habe diese Federn, und sie haben einen Öffnungswinkel von 80°. Will man sie zu zusammendrücken, sodass die Schenkel einigermassen parallel sind, braucht man dazu 2 Hände





    P.S.: Nach dieser Beschreibung zu urteilen könnte ich mir vorstellen, daß diese Federn für Pedaltasten gedacht sind; wenn es ihrer 27 oder 30 sind, wäre das ein Indiz dafür...

  • Nee, Wolfgang.

    30 Pedalfedern als Stahl habe ich auch, die sind ja noch härter, und einer der Schenkel ist lang und hat kein umgebogenes Ende. Sie harren noch ihrer Einbaut.



    Es sind 60 Stk. Ich habe mal ein wenig dran herumgebogen, mit Zange und viel Angst, sie ins Auge zu bekommen, aber es hat was gebracht. ich denke, wenn ich die etwas mehr zusammmenbiege, ist das akzeptabel (hook'sches Gesetzt: Auslenkung proportional Spannkraft. Also in diesem Falle nicht lineare Auslenkung, sindern Biegewinkel.)



    gruß

    Ulf

  • -Federn-



    Nachdem Du, lieber Ulf, an anderer Stelle davon schreibst, Deine Hausorgel bereits als vollwertiges Übungsinstrument für Kirchenkonzerte zu verwenden, nehme ich an, daß Deine Überlegungen zu den Federn eher pathologischen Interesses dienen.



    Wie dem auch sei erlaube ich mir anzumerken, daß der Federweg bei unseren Orgelanwendungen üblicherweise sehr begrenzt ist; das lineare Ansteigen der Spannung mit dem Weg wird wohl kaum spürbar. Das ist auch gut so, wünscht sich doch der drückende Finger eher eine Entlastung als eine Verstärkung des notwendigen Tastendrucks, um den Ton gedrückt zu halten. Immerhin kommt uns der bereits angeführte Winddruck in dem Wunsche entgegen, zunächst einen deutlich spürbaren Widerstand als Druckpunkt zu erzeugen; ist er überwunden, gelingt es mit Leichtigkeit den Orgelpunkt zu halten, auch wenn die Federspannung auf dem verbleibenden Weg des Tastentiefgangs von acht bis zehn Millimetern physikalisch gesehen ganz leicht wieder ansteigt.



    Zur Zeit bin ich dabei, die Pedalhebelei endlich zu vollenden; hier verwende ich der Einfachheit halber keine gebogenen Drahtfedern, sondern einfache Blattfedern, aus dünnen Metallstreifen 25 x 1 mm mit freier Federlänge 50 mm, ähnlich jenen, die bei der hinteren Fixierung der Pedaltasten eingesetzt werden. Dadurch erspare ich mir für die Hebel seitliche Führungsstifte; freilich wird die Vereinfachung durch eine hier spürbar werdende Erhöhung der Spannkraft beim Niederdrücken auf einem Weg von immerhin 13 mm erkauft, was indes bei der Pedalmechanik wohl noch vertretbar sei...



    Weiterhin viel Spannung beim Hausorgelbau wünscht Euch

    Wolfgang

  • ich meine das auch so:

    wenn ich die Feder von 80° auf 20 ° oder so zusammendrücke, ist die Federkraft hoch, natürlich quasi konstant bei kleinen Änderungen.



    Wenn ich die Feder etwas maltretiere und auf 30° Ruhewinkel biege, ich die Rückstellkraft bei 20° kleiner. Ergo: Weniger Tastendruck notwendig.



    Das mit den Blattfedern habe ich auch probiert. Ich mag es nach 2 Jahren spielen jetzt nicht mehr.



    Meine Orgel hat einen Fertigen Spieltisch, der auf einem Manual und Pedal MIDI-fiziert ist. Ich kann also mit elektronischen Registern schon alles üben, was bei mir wehr wichitg ist. Die "Luxus"-echten Register freilich sind noch in arbeit, genauso wie die Hauptwerkslade, für die die Federn sind!



    Gruß

    Ulf