Kernform bei Gedackt vs Offen

  • Hallo Ihr!



    Ich baue gerade Probepfeifen für meine Truhenorgel. Da der Diskant ab c' offen gebaut werden soll, der Bass aber Gedackt, habe ich nun gemerkt, dass sich die Bauanleitungen für runde Pfeifenkörper von denen mit eckigem (Holz) bei der kernform zu widersprechen scheinen.



    Bei offenen Holzpfeifen baut man kaum ein Blättchen, der Kern könnte genausogut wie bei einer offenen Metallpfeife auf einem dünnen Brettchen bestehen. Der Wind wird ganz plötzlich verdichtet.



    Bei Gedackten Holzpfeifen jedoch wird der Weg der Kernspalte langsamn vorbereitet, lange vor dem kernspalt schmiegt sich schon der Vorschlag an die Kernunterseite, der Wind wird langsam beschleunigt.



    Vgl. hierzu die Bauanweisung der Hohlpijp von Boersma mit diesem ewig langen Kern.



    Nun habe ihc aber noch nie gelesen, dass Jemand in Gedackte Metallpfeifen einen ganzen Bleiklotz einsetzt. Immer lese ich von der Kernpatte. Ist die Form des Kerns bei Metallpfeifen etwa identisch zwischen Gedackt und offen?



    Falls das so sein sollte, wäre es mir nicht einleuchtend. Bastelt man da irgendwie an den Fasen herum?



    Ich habe bisher offene runde kartonpfeifen gebaut, mit einer 4mm starken Holzplatte als Kern, und habe diese Nach von hin etwas spitz zulaufend gefeilt. Das klappt ganz gut.



    Soll ich das bei den Gedackten auch machen? oder soll ich die Brettkante parallel zum Vorschag stehen lassen?



    Jegliche Tipps willkommen,

    auch unkonventionelle!



    Gruß

    Ulf

  • Es gibt in einem frühen Heft der ISO-Information ein Beispiel aus einer amerikanischen Orgel, wo nach meiner Erinnerung der Kern nur aus einem dünnen Blech besteht und an der Kernspalte ein längeres Stück nach unten gebogen ist.

    Wie diese Pfeife klingt weiß ich freilich auch nicht.

    Vom Prinzip entspricht es aber dem Gedanken, den Wind über eine längere Strecke vor der Kernspalte zu beruhigen und zu führen.

    Wer probierts mal aus?

    Wolfgang Plodek