Hallo!
Folgendes Problem:
Orgel mit 11 Registern.
Manual C,D-c3
Principal 4' Prospekt
Hollpfeiff 8' C,D-a Holz, dann Metall
Discantflöth 8' Metall (Principalmensur!)
Rohrflöth 4' C,D-G Holz, dann Metall, Röhrchen ab ds1 offen
Quint 3' Metall rekonstruiert
Octav 2' Metall
Terz 1 3/5' Metall rekonstruiert
Mixtur 3-f 1', rep. g0 und g1 um eine Oktave
Trompett 8' Baß
Trompett 8' Discant franz. Form
Pedal C,D-d0
Subbaß 16'
Princilbaß 8' beide Holz
Tremblant doux
Windladen, Obergehäuse, Pfeifen 1727
Mechanik 1863
Keilbälge, Klaviatur, Untergehäuse 2003/2004 rekonstruiert
ursprünglich hinterspielig, 1863 transloziert, dabei neues Untergehäuse und neue Mechanik.
1857 wurde Terz durch Salicional 8' ab c0 ersetzt.
2003 noch vorhanden.
Terz wurde rekonstruiert.
Salicional ist nun eingelagert.
Idee: Salicional in Untergehäuse einbauen auf eigener kleiner Lade.
Problem: Ohne Eingriffe in den liegenden Wellenrahmen nur schwer machbar!
Oder: über Tastenteilung gehen, lange Stecher mit kleinen Ventilen!
Gruß,
Andreas
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Hallo!
Handelt es sich hier um eine Stumm-Orgel? Könnte der Disposition nach eine sein.
Ich würde keine Zusatzlade für das Salicional einbauen, sondern das Register ausgebaut lassen, auch, wenn es darum wohl schade ist. Bei einer historischen Restaurierung geht es ja darum, das Instrument möglichst im Ursprungszustand zu belassen bzw. es diesem wieder anzunähern oder besser noch anzupassen.
Mir fällt dazu die Geib-Orgel der Kirche St. Cyriacus in Ludwigshafen-Ruchheim ein. Das 1818 erbaute Instrument wurde 2001 restauriert. Die Ursprungs- und Jetzt-Disposition:
Manual, C-c³ (mit Cis): Pedal, C-f:
Gedackt 8´ Violonbaß 8´
Principal 4´
Klein Gedackt 4´
Octav 2´
Quint 1 1/2´
Mixtur 2-3fach 1´
Crombhorn 8´
- Tremolo
Das Manual hat noch eine Vakantschleife. Das Pedal hat keine Koppel, das Register ist stets eingeschaltet; es wurde in der Spielpraxis der damaligen Zeit nur für Orgelpunkte verwendet, was heutigen organologisch unbewanderten Organisten wohl nur schwer verständlich ist. Bach ist für dieses Pedal tabu, 1818
kannte man den bei uns auch noch garnicht.
Nun, die Orgel wurde 1899 umgebaut, wobei das Crombhorn entfernt und durch eine völlig überdimensionierte Flöte 8´
ersetzt wurde (der Platz über der Vakantschleife wurde dabei mitbenutzt); die Quint wurde zum 2 2/3´ aufgerückt. Das seitenspielige Brüstungsinstrument wurde fast bis ganz an die Emporenwand rückversetzt.
2001 wurde die Orgel wie gesagt restauriert und kompromißlos in den Ursprungszustand zurückversetzt. Das Crombhorn wurde nach Stumm rekonstruiert, weil von Geib keine vergleichbaren Zungenregister mehr erhalten sind, er aber in seinen Werken deutlich die Stummsche Schule erkennen läßt. Die obere Oktave der Quint wurde ebenfalls rekonstruiert, das Register wieder auf 1 1/3´ gerückt.
Also, was passierte nun mit der Flöte 8´? Das Register war natürlich ein "historisches", wurde aber aus restauratorischen, einhelligen Gründen trotzdem entfernt.
Es wurde auch nicht vernichtet, sondern fand bei der Restaurierung einer Schlimbach-Orgel Wiederverwendung (von ihm stammte das Register ja auch). Ende gut, alles gut.
Hoffentlich ergeht es Ihrem Salicional ja auch so, historische Pfeifen zu vernichten oder auf Gemeindeveranstaltungen für billig Geld zu verhökern ist beides eine Sünde. Sie sollten af alle Fälle gesichert und irgendwann einmal wiederverwandt werden (vielleicht in einer Hausorgel?!).
Viele Grüße,
Patrick -
Hallo,
ich würde mich auch gegen eine Zusatzlade entscheiden. Es mag zwar schade um das Register sein, aber eine Zusatzladenlösung fände ich schon aus ästhetischen Gründen bei einem barocken Instrument nicht verantwortbar.
Gruß, Heiko