Aufwurf von Zungen

  • Hallo zünftige Zungenintonateure!



    Ich habe nun mein Fagott 16' mit belederten Messingkehlen auf 50mmWS und elektrischer Lade zum Tönen gebracht, und alles schickt sich sehr gut an. Mit passendem langen und schmalen ("krummhorn")-Becher aus Weichholz wird sicher noch mehr "runder" Klang herauszuholen sein.







    MEIN PROBLEM:

    Die Ansprache ist bei den 5 tiefsten Tönen etwas (nur wenig, max. halbe Sekunde) verspätet. Ich habe gelesen, dass durch Schliessen des Aufwurfes ("Massieren der Zunge") die Ansprache, auf Kosten der Lautstärke und Tonstabilitat, zu verbessern ist.







    Lohnt das eurer Meinung nach, an einer sonst guten Pfeife zumzuintonieren, und wenn ja, wie mache ich das am besten. Ich würde die Zunge gern auf der Kehle lassen. Geht das? Nehme ich Holz oder einen Stahlstab (wie so oft zu lesen, vgl. Bormann) und bearbeite damit die Zungenoberseite?



    Danke für eure Tipps,

    Ulf

  • Hallo, Ulf!



    Zwei Methoden:



    Um die Zunge bei der Grundintonation "in Form" zu bringen, macht man folgendes:



    Hartholzklotz, Rundierstahl (poliert).

    Zungenblatt auf diesen Klotz flach auflegen.

    Rundierstahl ziemlich hinten ansetzen und fest in dieser Position halten.

    Dann Zungenblatt mit zwei Fingern am hinteren Ende greifen und zwischen Rundierstahl und Klotz nach oben wegziehen.

    Rundierstahl darf nicht wackeln.

    Man muß ihn also gut festhalten und gleichzeitig auf das Blatt aufdrücken!



    Hat die Zunge schon einen Aufwurf und ist dieser zu stark, macht man entweder das oben Geschriebene auf der anderen Seite des Zungenblattes (sog. "Wenden"), oder aber, man legt die Zunge auf ein Holzstück und reibt mit dem Rundierstahl die Rückseite des vorderen Aufwurfes.

    Also dort, wo es zu stark ist, reibt man auf der Rückseite.

    Ist eine Kunst für sich.

    Giesecke-Intonateure haben mir die Sache mal beigebracht.

    Die hatten auch "Messingstifte", die vorne wie Bleistifte waren, dann konnten sie mit der Spitze kleinste Bereiche der Zunge "massieren".



    Im Ellerhorst steht Essentielles!



    Gruß,

    Andreas