Manubrien und Co.

  • Mal eine ungewohnte Frage hier in die Runde:



    Wie exakt paßt Ihr die Aussparungen für die Manubrien-Züge an, sprich die "viereckigen" Löcher im Staffelbrett?

    Ich habe ganz gerne rundherum noch 0,5mm Luft, da ich weder Leder noch Filz nehme.

    Würde mich mal interessieren.



    Gruß,

    Andreas

  • Die Stange muß ohne zu klemmen durch das Loch gehen.Austuchen mit Filz wäre doch ratsam. Also Stange plus 2 mal Filzdicke.Die Leichtgängigkeit wird durch häufiges Bewegen der Registerzüge erreicht.Schlottern ist sicher nicht erwünscht.

    Viel Spaß.

  • Ausgestaltung der Manubrien



    Verletzungsbedingt bin ich gezwungen, derzeit die linke Hand aus dem Spiel zu lassen, während beide Füße nun gleichzeitig gefordert sind, die Stimme der linken Hand so weit wie möglich zu übernehmen. Immerhin sind die intakt gebliebenen Finger jetzt in der Lage, während des Vortrags an den Registerwippen herumzuspielen. Bei dieser Gelegenheit kam mir heute in den Sinn, daß es doch wünschenswert sei, die Form der verschiedenen Manubrien abzuwandeln; neben den traditionellen runden auch dreieckige, quadratische und achteckige vorzusehen, daß die Hand die dazugehörigen Register erfühlen könnte, ohne daß das Augenmerk von dem Notenblatt gewendet werden müßte!



    Was meinen die verehrten Organisten zu diesem zugegeben recht kuriosen Vorschlag?



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    Da lobe ich mir die verbreitete pneumatische Registerbetätigung der Dorfkirchenorgeln hierzulande; in einer Reihe direkt über dem zweiten Manual angebracht im direkten Blickfeld unterhalb der Notenleiste, noch dazu farblich markiert erlaubt sie auch dem fremden Spieler ein streßfreies Ziehen und Abstoßen, sei es, um die Strophen der Choräle farblich zu verändern, sei es, in der Literatur entsprechende Akzente zu setzen.



    Mit den in den Stadtkirchen üblichen elektrischen Wippen, dicht aneinandergereiht, links und rechts weit von den Manualen entfernt, die Beschriftung im üblichen Halbdunkel schlecht entzifferbar, getraue ich mich kaum, während des Spiels herumzudrücken, um nicht versehentlich statt eines Dolces die benachbart liegende Mixtur, gar die Trompete zu erwischen; noch schlimmer mit den unterhalb des Manuals liegenden Knöpfen für die freien Kombinationen: Einmal versehentlich den Tutti-Knopf während der Abendmahl-/Kommunion-Austeilung gedrückt, fürchtete die erschütterte Gemeinde, der Kirchturm fiele ein ...



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    Was unsere Hausorgeln anbetrifft: Sehr gelungen finde ich die Ausführung als Schieber direkt über dem zweiten Manual, ohne langes Suchen mit beiden Händen leicht erreichbar bei der Reinhardt-Orgel:



  • Hallo Wolfgang.



    Ich finde mechanische Manubren immer noch am schönsten. Sicherlich ist es für den praktischen Gebrauch manchmal besser, Wippel zu haben und 100.000 Kombinationen. Aber ich finde es "archaisch" immer noch am schönsten.



    Ich spiele öfters an der histor. Donat-Trost-Orgel in Eisenberg (Thüringen) von 1688 (II/P, mitteltönig), und man sitzt quasi unter der Brustwerkslade (auf dem Bild direkt hinter dem Hochaltar über dem dunklen Bild, das Hauptwerk ist das, was man sieht), die Schleifen kann man vermittels schmiedeeisener Schieber oben rechts im Spielschrank ziehen. Das ist zwar ziemlich unpraktisch, weil man seinen Kopf verdrehen muss, um die eng angeordneten (ich glaube 6 oder 7) Registerschieber zu unterscheiden, aber es hat was. Ich finde, gerade bei Hausorgeln kann man sich was anderes als eine kompilzierte Zugmechanik einfallen lassen. Ich werde erstmal an Schieber wie bei Reinhardt nachdenken, aber über dem Notenpult, direkt unter der Lade.







    Gruß aus Jena,

    Ulf

  • Hallo Wolfgang,



    bei dreieckigen Manubrien sehe ich die Gefahr, sich an den Spitzen zu verletzen. Desweiteren ertappe ich mich nicht beim Spielen, die Registerknöpfe erst zu betasten, bevor sie dann gezogen werden. Dafür ist während eines Stückes die Zeit nicht vorhanden, zwischen den Stücken kann man genau hinschauen. Insgesamt würde ich also optisch verschiedene Manubrienknöpfe eher mit der Maßgabe "optischer i-Punkt" oder "Kunst" anwenden.



    Die Registerschieber an unserer Orgel sind bei den italienischen Orgeln abgeschaut. Mit diesen zweigeteilten Schiebern ließ sich das Problem der Betätigung von 1. Wechselschleife und 2. geteilter Lade lösen. Schieben nach links: unteres Manual; schieben nach rechts: oberes Manual; oberer Schieber: Basslade; unterer Schieber: Diskantlade.



    In der Zwischenzeit sind zur Erleichterung der Orientierung Registerschilder angebracht.



    Viele Grüße

    Uli