Prospektprincipal: Pfeifenabstände

  • Hallo allerseits,

    ich arbeite z.Zt. an einem Entwurf für ein kleines Positiv, basierend auf einem Principal 4´ab F im Prospekt. Zur genauen Berechnung der Gehäusebreite wäre es natürlich unerläßlich, die bereits auf Papier aufgerissenen Durchmesserwerte weder zu eng noch zu weit auseinander zum stehen zu bringen. Daher würde ich gern um einen Tip bitten, auf welche Weise man die Abstände der Prospektpfeifen festlegen kann, ohne später Gefahr zu laufen, daß die Pfeifen zu eng stehen oder häßliche Zahnlücken entstehen. Für einen Hinweis wäre ich sehr dankbar.

    Grüße, Dirk Wambach

  • Hallo Dirk,



    da ich den Prospekt meiner Hausorgel nicht entworfen habe (entwerfen und bauen tut sie bekanntlich mein Bruder), kann ich nicht genau sagen, welches Prinzip zugrunde liegt. Exemplarisches Nachmessen hat aber folgendes ergeben: Der Fußlochabstand der im Prospekt nebeneinander stehenden Pfeifen c0 und d0 des Principal 2' ist 30mm, zusammen mit den Durchmessern der beteiligten Pfeifen ergibt sich eine Zwischenlücke von 7,5mm, 1/3 der beiden je hälftig beteiligten Durchmesser 23,3mm und 21,5mm. Das als erster Anhaltspunkt, Bilder des Prospekts auf http://www.hausorgel.de/technik/schleierbretter/index.htm.







    Die genannten Pfeifen sind die vierte und fünfte im rechten Flachfeld. Dass der Abstand in der Mensurproportion kleiner wird dürfte klar sein.

    Zusammengefasst das vermutliche Bauprinzip im Prospekt: Verhältnis Pfeife zu Lücke 3:1



    Grüße von Uli

  • Hallo Dirk,



    Uli hat versucht in Zahlen zu fassen wie ich den Prospekt entworfen habe. Ich habe aber durch Probieren die Pfeifenpositionen gefunden. Es lief damals so ab:

    Meine Vorgaben waren:

    1) Mensurliste mit einem Durchmesser fuer jede Pfeife. Die Pfeifenquerschnitte habe ich auf Kartons aufgezeichnet inclusive der Wand. Ich meine die Wand betrug 0,7 oder 0,6 mm.

    2) Prospektbreite, der runde Mittelteil des Prospektes war noch nicht definiert hinsichtlich Radius und Breite.



    Dann habe ich die runden Scheiben ausgeschnitten und auf einen 1:1 Querschnitt des Prospekts so verteilt, dass die Pfeifen alle in den Prospekt passten und nicht zu eng standen. Ich habe mehrfach den Radius des Mittelteiles, die einfassenden Rechteckleisten und die Positionen der groessten Pfeifen veraendert, bis alles passte. Die Abstaende der Pfeifen ergaben sich am Schluss einfach.



    Noch eine Besonderheit: im linken Flachfeld steht ganz rechts eine Blindpfeife - F. Die klingende, zweite, baugleiche Pfeife ist im Zentrum des runden Prospektteils angeordnet. Dies wurde notwendig, da die Pfeife nicht genuegend Hoehe bekam im Flachfeld.



    Viel Spass beim Gestalten

    Thomas Reinhardt