windwaage

  • Hallo!



    Kann mir jemand genau sagen, wie ich mir eine Windwaage bauen kann, um den Winddruck zu messen? Oder wo man so ein Ding vielleicht erwerben könnte?



    Viele Grüße



    Alex

  • Hallo Alex,



    vor zwei oder drei Wochen gabs eine bei ebay zu erstehen. ;-)



    Ich glaube die Vorstellung wie das funktioniert läßt sich am besten so beschreiben:

    Ein Schlauch wird U-förmig gebogen.

    Dann Wasser eingefüllt.

    Nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren ist in beiden Hälften der Wasserstand gleich hoch.

    Wird nun auf einer Seite Wind angelegt, so senkt sich durch den Druck auf einer Seite der Wasserstand.

    Auf der anderen Seite steigt er entsprechend.

    Damit hast Du Deine mm Wassersäule (WS) zum Ablesen bereit.

    Du kannst auch nur die eine Hälfte des Schlauches aus dem Gehäuse rausschauen lassen. Z. B. durch einen Schauschlitz. Daneben eine Skala geklebt und schon siehts gut aus.

    Vorsicht bei dieser Konstruktion nur: ein Höhenunterschied von 40 mm zwischen den beiden Rohrhälften bedeutet, dass man an einer Rohrhälfte nur 20 mm sieht, nämlich die 20 mm um die es auf der anderen Seite gestiegen ist. Die 20 mm von der anderen Seite müssen noch hinzugerechnet werden. Die Skala also so einstellen, dass 1cm auf der Skala 20 mm WS ergibt.



    Des weiteren kannst Du ein Wasserreservoir auf der Windseite schaffen. Außerdem ein Steigrohr daraus hervorgehen lassen.

    Im Steigrohr lässt sich die WS 1:1 ablesen.



    In der letzten Ausgabe von 'Die Hausorgel' war ein Artikel, wie man die Genauigkeit der Windwaage verbessern kann:

    Wenn man nämlich die senkrechten Rohre in eine liegende Position bringt, dann ist bei gleichem Höhenunterschied die Strecke auf der Mess-Skala größer. Damit kann die Skala auch genauer angelegt werden.



    Wenn Du mal unter http://www.johannes-meyer.com schauen magst, dort findest Du unter Orgeln meine Intonierlade.

    Du siehst einfach angelegt in zwei Schlitzen die geraden Stücke des Schlauches. Daneben ist einfach ein Meterstab aufgeklebt, an dem ich Ablese (und siehe oben mit zwei Multipliziere.

    Den rechten Schlitz hätte es eigentlich nicht gebraucht. Allerdings war mir das beim Bau noch nicht ganz klar. ;-)



    Viel genauer ists hier zu sehen:

    http://www.trierer-orgelpunkt.de/orgelphysik.pdf



    Vielleicht hilfts Dir weiter.



    Schönen Gruß

    Johannes

  • Grüss Gott,



    1970 hat Dieter König (war ein exzellenter Tüftler) in der Zeitschrift: Flug + modelltechnik Nr.7 ab Seite 243 - 244 einen Feinmanometer mit schräggestelltem Messrohr für experimentelle Aerodynamik beschrieben. In der Nummer 5/1971 der gleichen Zeitschrift ab Seite 171 - 172 hat Herr König 4 Sonden beschrieben, ein Prantlrohr, eine Scheiben-, Rohrsonde und eine gebogene Sonde. Zudem gibt er einfache, klare Hinweise wie man dieses Equipment für die verschiedenen Messungen einsetzen kann und einige leicht verständliche Erklärungen über die verschiedenen Drücke etc. Weil ich in dieser Zeit gerade einen kleinen Windkanal für Flügelprofile (Modellsegel-Flugzeuge) gebaut hatte, waren diese Hinweise ein Weihnachtsgeschenk! Damals habe ich den Feinmanometer und die Sonden gebaut und kann diese jetzt ausgezeichnet für alle meine Windmessungen verwenden, mit ein bisschen Rechnen erhält man sogar die Geschwindigkeit in den Kanälen und der Lade. (Segelflugmodelle baue ich schon lange keine mehr)

    Zwischenzeitlich habe ich davon Zeichnungen angefertigt und das Feinmanometer (= Windwaage) ein wenig "modernisiert" d.h.alle Glasteile innen silanisiert, den Flüssigkeitsbehälter ausgewechselt etc. (war eine Filmdose, jetzt ein 100ml Wasserfläschen aus dem Spitalbereich das oben mit Gummi und Blechhülse verschlossen ist, darum kein "Wassergeflutsche" wenn es mal umkippt)

    Recherchieren Sie in einer guten Bibliothek nach den oben erwähnten Zeitungen und bauen Sie dann das Feinmanometer selbst, mit dem Ergebnis dass Sie dabei sehr viel gelernt und ein absolut exaktes Messgerät mit verschiedenen Messmöglichkeiten zur Hand haben.

    Uebrigens im Buch von Willi Bohl, Technische Strömungslehre erschienen im Vogel Fachbuch Verlag, ist auf Seite 233 eine recht anschauliche Skizze mit Auswertetabelle für das Schrägrohr-Manometer und zudem einige grundsätzliche Hinweise.



    Viel Spass und freundliche Grüsse



    Werlen Hermann

  • Ich habe heute Ihre Anzeige gelesen,könnten Sie mir bitte



    von Ihre Windwage eine Zeichnung durchmailen,ich habe großes Intresse.



    Mit herzlichen grüßen Christuian Henkels

  • Grüss Gott,



    Ich bin "überwältigt" von der grossen Nachfrage zu den Zeichnungen von dem oben erwähnten Schrägrohr-Feinmanometer. Gewiss werde ich alle Mails beantworten, der Reihe nach, d.h. für die letzten Anfragen brauche ich halt noch ein wenig Zeit !!!



    Auf einen Punkt muss ich unmissverständlich hinweisen: Für die richtige Handhabung der einzelnen Sonden ( wann, welche-- wie ) sollte man schon Grundkenntnisse in Messtechnik haben, sonst "misst man Mist" !!! Dieses Grundwissen kann ich unmöglich in dieser Anzahl an soviele Anschriften liefern, Soorrryyy. Ich habe jedoch exakte Quellenangaben gemacht, wo man dies selber holen kann.



    Herzliche Grüsse an alle Hausorgel Freunde



    Hermann Werlen