Intonierlade - Verbindungslasche

  • Hallo liebe Forumsteilnehmer,

    nach dem ich mir heute die Abstrakten zusammengestellt habe, bin ich auf die Verbindungslaschen aus PVC (nach Buch Teilenummer 38) gestoßen.

    Zuerst dachte ich, diese wären nötig um die Abstrakten zu verbinden. Aber eigentlich kann man ja den Abstraktendraht direkt mit der Öse an Ventil/Taste verbinden.

    Welche spezielle Bewandtnis hat es dann aber mit diesen Plastiklaschen.

    Und wenn es schon Plastiklaschen sind: Wie war das dann früher gelöst.



    Oje, im Orgelforum bin ich Organist im Beginner-Stadium.

    Hier ist es keinen Deut bessser. ;-)



    Johannes

  • Hallo Uli,



    oje, schon so versunken...

    Da ich im Moment gar kein anderes Buch mehr anschaue, war das für mich klar, dass ich die Intonierlade aus Bormanns 'Heimorgelbau' meinte. ;-)

    Dort wird es (in meiner Ausgabe) als PVC beschrieben.

    Sollte Leder der historische Werkstoff sein?

    Aber bestünde da nicht die Gefahr, dass sich das Leder dehnt und dadurch Differenzen im Tastenspiel ergeben?

    Größeres Spiel bei häufiger verwendeten Tasten?

    Und warum überhaupt diese Zwischenstücke.

    Ich habe es jetzt schon mal ausprobiert, es klappte gut die Abstrakten direkt einzuhängen an Ösen an Taste und Ventil.



    Johannes

  • Hallo Johannes,



    man verwendet diese Verbindungsglieder (Leder oder auch elastischen Kunststoff), um einen direkten Kontakt von Metall auf Metall zu vermeiden! Und das alleine schon deshalb, weil an dieser Stelle Klappergeräusche entstehen können.



    Man kann aber trotzdem so verfahren, wie Du beschreibst: Nämlich die Abstraktendrähte direkt in die Ösen an den Ventilen einhängen. In diesem Fall muß nur dafür gesorgt werden, daß die "Lose" an dieser Verbindungsstelle beseitigt wird. Das erreicht man mit einem Lederstreifen, den man zusätzlich durch die Öse zieht! Der Lederstreifen wird seitlich am Ventil festgeklebt, damit er nicht aus der Öse herausrutschen kann. Wenn der Lederstreifen an den Klebestellen sorgfältig angeschäftet wird, sieht diese Konstruktion auch gar nicht schlecht aus. (Gesehen bei einer Orgelbaufirma und auch selbst schon angewendet - bei der großen Intonierlade nach John Boersma!)

  • Klaus hat den Grund schon genannt: Geräuschentwicklung. Metall auf Metall ist keine gute Lösung, wenn nicht gefettet wird.

    Ich habe mal ein Foto gemacht, das eine Traktur unter der Windlade zeigt. Die Drähte nach oben gehen als nächstes durch den Windladenboden und hängen am Ventil, die nach unten abgehenden Drähte laufen über Winkel weiter zur Taste.

    Größe der Lederstückchen: ca. 25mm lang und 12 mm breit.







    Das Leder kann natürlich reißen. Aber erst nach Jahrzehnten. Beispielsweise treten an meiner Orgel in der Kirche jetzt, nach vierzig Jahren, im Pedal die ersten reißenden Lederverbinder auf. Und wie man sieht, ist nichts ausgeleiert. Zur Verstärkung könnte man übrigens jeweils zwei Stücke mit der Fleischseite aufeinander leimen.



    Schönen Abend

    Uli