Registerverteilung auf der Windlade

  • Hi!

    Gibts irgendwelche besonderen Richtlinien, in welcher Reihenfolge die Register auf der Windlade verteilt werden sollten. Es macht wahrscheinlich Sinn Register, die Kombinationstöne bilden sollen, nebeneinander zu stellen, aber sonst?

    Im vorraus schonmal vielen Dank für Antworten.

    Peter

  • Hallo!



    Hm, ich glaube, die Richtlinie heißt einfach nur, daß es praxisgerecht sein sollte, d.h. es muß stimmbar sein. Es nützt mir nichts, wenn die Mixtur ganz hinten steht, ich aber nicht dran komme, weil der Subbaß davor steht. Bisher habe ich vorwiegend immer folgende Anordnungen gesehen (bei Kirchenorgeln), vom Stimmgang aus gesehen: Zunächst die Zungenstimmen, da diese häufiger gestimmt werden müssen, danach die anderen Register, zunächst die kleinsten Pfeifen (also z.B. Mixtur oder Oktave 2' oderso) und dann immer größer werdend, und am weitesten vom Stimmgang dann die 8' oder 16'-Stimmen der Labialpfeifen entfernt. Dies ist eine fürs Stimmen optimale Aufstellung auf der Windlade. Dies kann nicht immer eingehalten werden und muß den örtlichen Gegebenheiten angepaßt werden, z.Bsp. Register die im Prospekt stehen werden meist direkt auf die Schleife hinter dem Prospekt gestellt, um die Verführungen kurz zu halten.

    Bei einer Hausorgel liegen die Dinge wahrscheinlich etwas anders, weil dort stärker sichergestellt ist, daß man von allen Seiten an das Instrument herankommt. Alllerdings möchte ich auch nicht jedesmal zum Stimmen das Instrument von der Wand abrücken. Deshalb sollte man auch hier die Zugänglichkeit der Register bedenken.



    MfG,



    Raphael Knoop

  • Hallo



    zu dem, was Herr Knoop schreibt, kommt noch hinzu, dass die Klangabstrahlung nach vorn möglichst unbeeinträchtigt sein sollte; das spricht dafür, dass kleine Register vorne, grosse Register hinten zu stehen kommen.

    Ausnahmen:

    -Prospektregister immer vorn.

    -Mixtur, wenn die Orgel von hinten gestimmt wird, hinten.

    -Zungenregister, wenn die Orgel von hinten gestimmt wird, hinten.



    Müssen die Pfeifen zum Stimmen von vorne zugänglich sein, so gilt

    - ganz vorne steht, logisch, das Prospektregister.

    - ev. kurzbecheriges Zungenregister

    - ev. Mixtur

    - dann sollte der Grösse nach aufgebaut werden (klein bis gross)

    -

    Entscheidend ist auch, dass mit den grossen Holzpfeifen keine „Querände“ eingebaut werden. Holzpfeifen können oft an den Seitenwänden oder sogar im Unterbau platziert werden



    Man bekommt eigentlich gar nicht alles „unter einen Hut“, das gibt dann meistens eine Mischung aus "praxisgerecht" und "klanglich optimal".



    Mit freundlichen Grüssen

    Ruedi Wernli