Wind Druck Probleme

  • Hallo Orgelbaufreunde.



    Ich aheb ein Problem mit meinem Wind. Ich habe ein Meidinger Gebläse, was eigentlich 4-5 Register, incl. 8' Labial schaffen sollte, und ständig Anspracheprobleme bei den tiefsten Pfeifen.

    Nun bin ich mal mit einem Windmesser rundgegangen und festgestelle, dass ich überall nur 25 mm Wassersäule habe. Ich habe einen Schwimmerbalgbalg, aööerdings am Ende des Rohrleitungssystems, der bei alles möglichen bewihtungen keinen einfluss auf den winddruck hat. Er fällt auch nicht weiter beim Spiel. Am Gebläse ist der Winddruck um 3mm höher, allerdings sind das ja auch nur 28mm. Die Rohrleitungen, die die einzelnen Laden verbinden, sind grösstenteils gerade und haben einen durchmesser von 6 cm, die Lden haben Regal 8' und GEdackt 8' (jede nur ein register).



    kann mir jemand einen heissen Tipp geben, wie ich am schnellsten "Dampf" in die Sache bekomme ?!

  • Eine generelle Bitte:

    Der jeweilige Verfasser sollte grundsätzlich seinen eingegebenen Text vor dem Absenden noch einmal auf Flüchtigkeitsfehler überprüfen und ggf. korrigieren, damit die Leser auch wissen, was gemeint ist !!!

  • Hallo, Ulf!



    Beschreib Deine Konstruktion doch noch etwas genauer. Am besten vom Gebläse her anfangen.

    Wie lange sind die Windkanäle zwischen Gebläse und Balg, wo sitzt der Windregler, wie schwer ist das Gewicht auf dem Schwimmer bzw. der Federdruck, wie groß ist der Schwimmer etc.



    Alles sehr ausführlich beschreiben, bitte!



    Dann kann ich Dir sicher ruckzuck helfen!



    Beste Grüße aus dem Hunsrück (dort, wo die OB Stumm herstammen)

    Andreas

  • Also:

    Erstens entschuldigie ich mich für die Tippfehler.



    Zweitens Danke für die zweite Antwort.

    Ich leiste dem gern Folge:



    Gebläse, gemessen 28-30mmH2O.

    Original Orgelgebläse.



    Es folgt 1,2m Plastikrohr (Abflussrohr)

    Durchmesser 6cm mit 2 leichten Biegungen.



    Dann kommt ein T-Stück.



    Nach unten kommt eine 90°-Kurve, dann ein Sperrventil Durchmesser 10 mal 6 cm mit Schieber, danach 2 Rohrleitungen zu der Manuallade 4cm Durchmesser, ca. 20cm und 90 cm lang.

    Gemessen an der Lade 25mm, nach den Ventilen 23mm.

    (Regal 8')



    Nach oben am T-Stück kommt 1,5m Rohr (6cm), dann

    oben (auf einem Schrank) ein 50x50cm und 25cm hoher

    Schwimmerbalg, 4,5 kg Gewicht, wird gerade so gehoben.

    Noch keine Reglervorrichtung zum Gebläse gebaut. (was soll ich regeln wenns eh schon zu wenig ist...)



    Aus dem Schwimmer geht dann 2m 6cm dm Rohr zur Pedallade.



    Keine Regulierbälge an den Laden, aber vorgesehen. Noch nicht gebaut. Das Gebläse war vormals an dem Eingang zur Pedallade angeflanscht, was aber keinerlei Effekt hatte, und architektonisch günstiger (kleiner Raum, 12 m²) stehts da wo es jetzt verbunden ist.-



    Anmerkung: ich habe mal das Gebläse vorn zugehalten und nur den Windmesser ringehalten, mehr als 30mmH2o zeigt der aber auch nicht an. Ist das normal ?? Kommt der Druck erst aus dem Balg, und das Gebläse macht nur Volumen ?!



    Vielen Dank. Ich hoffe man versteht was ich meine. *g*

  • Hallo,



    also bei 25 mm wage ich erst mal zu fragen:

    Läuft das Gebläse richtig rum?

    Ich nehme an, die Verkabelung wurde erst gemacht?



    Johannes

  • Mehr Druck als am Anfang des Systems, also beim Gebläse, kann nicht entstehen. Wenn dort nur 30 mm sind, dann sind die 25 mm an der Lade ok. Ok, was die mögliche Höhe angeht. Nicht ok natürlich, wenn mehr Druck gewünscht wird. Nur, der muss "von vorne", vom Gebläse selbst, kommen. Der Hinweis mit der Prüfung auf die richtige Drehrichtung des Gebläses ist auf jeden Fall schon mal beherzigenswert.



    Grüße von Uli

  • Danke, dass so viele sich dessen annehmen.



    Die Idee ist mir irgendwie nicht gekommen, obwohl das natürlich naheliegend ist...



    Also gut, ich habe das Gebläse damals über dieses Forum von Herrn Adelberger gekauft, es ist natürlich ein Drehstromgebläse mit Betriebskondensator für Monophase, ich habs so angeschlossen wie er es mir geschickt hat.



    Ich muß heute abend mal nachsehen, ob es richtig rum anläuft. Wenn nicht, muß ich nur einfach Phase und Null vertauschen oder muß ich den Betriebskondnsator anders anklemmen ?!



    Rat wäre toll;



    Grüsse aus Jena

    Ulf Zastrau

  • Hallo Ulf,



    ich denke genauso wie mein Bruder Uli an ein Problem mit dem Geblaese. Ist das Geblaese irgendwann veraendert worden? Ist die Ansaugoeffnung frei? Oder ist sie enger gemacht worden als urspruenglich vom Geblaesebauer vorgesehen? Vielleicht steht etwas davor?



    Viele Gruesse

    Thomas Reinhardt

  • Die Ansaugeöffnung ist mit einem Schalldämpfer, der ziemlich Original aussieht, versehen.

    Die Öffnung dessen ist ca. 4cm x 15 cm groß.

  • Hallo



    Mir hats keine Ruhe gelassen, ich hab gleich einmal nachgesehen, ob sich durch Änderung derDrehrichtung ll meine Probleme lösen lassen - Fehlanzeige.



    Das Gebläse dreht so rum wie es soll. Es sommen ohne irgend etwas dran (ohne Dämpfer und Flansch) genau 30mm H20 raus. Man kann bequem den Kopf reinhalten und sich fönen...



    Kann es sein, dass der Kondensator falsch dimensioniert ist ?!



    Das Gebläse hat 2800 Umdrehungen/min, also es steht zumindest drauf, Durchmesser des Schaufelrades ist 18 cm.



    Wenn ich also den Winddruck am Gebläse schon zu niedrig habe, dann muß ich wohl ein neues kaufen ?! (und das alte wegwerfen...) Schade ums Geld.



    grüsse

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    Die Drehrichtung sollte man besser zweimal kontrollieren.Ich habez.B. ein Gebläse ,das im Rückwärtsgang noch satte 50mm Wassersäule hergibt.Wenn ich den Frequenzumrichter nicht mal zufällig in den Minusbereich getippt hätte ,würde es heute noch rückwärts laufen.

  • Hallo Ulf,



    was für einen Kondensator hast Du denn ?

    Vielleicht ist das Gebläse ähnlich wie meines , dann könnte man

    Vergleiche anstellen. Ich hab meines zunächst an

    Drehstrom betrieben, dann bei Laukhuff nachgefragt,

    welcher Kondensator nötig ist. Ich überleg mir, ob ich

    nach Fertigstellung nicht wieder 3 Phasen an den Motor lege.

    Er wird mit Drehstrom kaum warm im Gegensatz zu 1 Phase

    und läuft ruhiger. Bei 3 Phasen

    kommen halt 380 Volt an die Windungen, es sei denn man

    kann die Windungen mit Brücken umpolen, Windung an je 1

    Phase gegen Null (Bei Laukhuff Ventus geht das). Wahrscheinlich mach ichs dann so, dass ich die Orgel mit beiden Varianten

    (per Schalter umstellbar) spielbar mache.



    Wenn man die Daten des Motors (mm Ws, Stromverbrauch, cos phi etc.) an Laukhuff schickt rechnen die einem den Wert des

    Kondensators aus.



    Gruß



    Jens

  • Ach ja,



    noch ne dumme Frage :-)

    Ich hab gerade an mein Studium, Fach Messtechnik

    gedacht: Wer misst miss Mist. Misst Du denn überhaupt richtig

    (Wassersäulendifferenz, nicht absolute Höhe etc) ?

    Bei dem genannten Fehler könnten 30 mm anstatt 60 mm rauskommen :-)



    Gruß



    Jens

  • Hallo



    > (Wassersäulendifferenz, nicht absolute Höhe etc) ?



    Ja, wie ist das eigentlich genau.

    Da kann man ja gleich den Dipl. Messtechniker fragen ;-)



    Menge des Wassers und Rohrquerschnitt sind offensichtlich egal.

    Bormann bläst ja in einen geschlossenen Kasten, aus dem heraus das Wasser dann nach oben in ein Rohr gedrückt wird.

    Das scheint dann das gleiche zu sein, wie ein U-förmig gebogener Schlauch, in dem man dann die Differenz der beiden Höhen ausmisst.

    Gibt es sonst noch etwas zu beachten?



    Nur theoretisch: analog zu den kommunizierenden Röhren wäre es wahrscheinlich auch egal, wenn man einen Schlauch hat, der sich verjüngt? Also an der Luftangriffsfläche meinetwegen den dreifachen Querschnitt hat, als am anderen Ende?



    Das wichtigste ist wahrscheinlich aber dann, das ganze bei NN mit destiliertem Wasser zu machen ;-))

    Johannes

  • Grüss Gott,



    Machen wir doch zuerst bei Ihren Windproblemen ein wenig Ordnung.

    a) Meidinger Gebläse, 2800 Touren/min, Ventilatorrad 180mm Durchmesser, 220 Volt, 30mm WS am Austritt, von Ihnen gemessen.

    b) Anspracheprobleme bei den tiefsten Pfeifen.



    Zu a : Das Meidinger-Gebläse Typ 601/DFO hat folgende Leistungsdaten:

    50 mm WS, 2.0 m3/min, nach Liste ausreichend für 5 Register.

    Typ 602/DFO 60 mm WS, 2.5 m3/min, nach Liste ausreichend für 8 Register usw.

    Stellen wir vorerst klar, dass bei Ventilatordaten die Registerangaben; wo auch immer sie stehen, stets mit grösster Vorsicht anzuwenden sind. Wenn ich Ihre Angaben ein klein wenig anschaue, vermute ich folgendes :

    Wenn Sie den ersteren Typ besitzen, die elektrischen Anschlüsse richtig sind, Kondensator und Drehrichtung stimmen, dann könnte es sein dass die Ventilatorinnenwand und die Gehäusezunge mit verkrustetem Schmutz sehr stark versetzt ist. Der Ventilator wird auf ganz bestimmte Betriebsparameter, berechnet und ausgelegt, so auch der Spiralinnendurchmesser und der Zungenabstand. Letzterer ist sogar ein wichtiger Faktor für das Laufgeräusch. Wie schon Hr. Reinhardt richtig vermerkte, die Luftein- und Austritte dürfen nicht abgeändert sein, ganz besonders der Eintitt. Zerlegen und Reinigen Sie ihn soweit möglich, denn dabei können Sie kontrollieren ob noch das Original-Laufrad drinnen steckt. Wenn dabei Fragen auftauchen rufen Sie Meidinger an die helfen bestimmt. Hier der Link: http://www.meidinger.ch



    Wenn Sie jedoch den 2. Typ besitzen vermute ich, wie schon Hr.

    Jens Ganter erwähnte einen Messfehler. Hier möchte ich doch noch erwähnen, dass ein "geknickter" Plastikschlauch eben doch eine Fehlerquelle ist, was in der "Zunft" schon lange bekannt ist. Ich kenne welche die ihr Glas U-Rohr, innen Silaniesieren liessen und dem Wasser einen sehr, sehr, SEHR kleinen Spritzer Abwaschmittel beifügen. ( Achtung Schaumbildung!!!!) Ich auch und zudem verwende ich prinzipiell aus erwähntem Grund KEINE PLASTIKSCHLAEUCHE ! Noch einen allgemeinen Hinweis: Wer sich in Strömungslehre und dabei auch in der entsprechenden Messtechnik "verbessern" will dem empfehle ich das Buch aus dem Vogel Verlag: Technische Strömungslehre, von Willi Bohl. Verständlich geschrieben, mit durch gerechneten Beispielen und sehr vielen Grunderklärungen.



    Zu b: Sie schreiben : bei den tiefsten Pfeifen ??

    Entschuldigung - 4' 8' oder aber sogar 16' das ist doch einiges an Unterschieden. Haben Sie Kern, Kernspalte, Aufschnitt etc. genau kontrolliert und mit wieviel mm WS haben Sie die Pfeife auf der Intonierlade vorintoniert ? Wenn ich mit den Pfeifen Probleme hatte, dann habe ich in dieser Phase "geschlampt"



    Dies sind lediglich einige Ergänzungen zu den obigen, sehr guten Hinweisen zu Ihrem Problem. Als kleinen Trost dies, es gibt viele Orgeln bei denen die "tiefsten Pfeifen" den Wind suchen müssen. Nichtumsonst hat die EU und viele andere daran interessierte Kreise ein Millionen Programm finanziert, mit dem die optimale Windversorgung der Orgel untersucht werden sollte.

    Mit freundlichen Hausorgel-Grüssen



    Hermann Werlen.



    Nachtrag: Ich bin noch einigen Hausorgelfreunden eine Rückantwort schuldig, habt Geduld z.Z. bin ich in den Ferien.

  • Hallo Ulf,



    beim Lesen von Herr Weerlens Hinweis zum Schaufelrad kam mir noch etwas: ob das Schaufelrad ueberhaupt das richtige ist? Selbst wenn es original ist koennte es aus einer anderen Maschine sein. Stimmt dann der Spalt zum Gehaeuse nicht, kann der Druck nicht aufgebaut werden. Es muss der Spalt in radialer Richtung und auch in der axialen Richtung stimmen.



    Viele Gruesse

    Thomas Reinhardt

  • Hallo,



    also mein Gebläse ist MFOH302,

    hat Drehstromanschluss (?, M=Einphase laut Tabelle)

    mit Kondensator, und 302 oder H302 finde ich nicht in der Tabelle.



    >Stellen wir vorerst klar, dass bei Ventilatordaten die >Registerangaben; wo auch immer sie stehen, stets mit >grösster Vorsicht anzuwenden sind.



    Das ist mir klar. Wie ich bereits schrieb, besteht meine Orgel aus Gedackt 8' und Regal 8', und da die Meidinger bei 5 Registern anfangen, dachte ich nur, dass mein BEdarf eigentlich locker gedeckt werden müsste (zumal das Gedackt 8' im Pedal ist und nur immer eine Pfeife gleichzeitig tönt.)



    Nachtrag: Mit tiefsten Pfeifen meine ich daher jeweils die tiefste Oktave Regal 8', die überhaupt nicht anschwingt, und die untere Quinte vom Gedackt 8'.



    >Zerlegen und Reinigen Sie ihn soweit möglich, denn dabei >können Sie kontrollieren ob noch das Original-Laufrad >drinnen steckt.



    Ich habe mal alles geputzt und nach ihrn Vorschlägen ein neues WS-Messgerät gebaut. Da ein Plastikschlauch die schnellste Variante ist, habe ich das naturlich auch gemacht ... Es sind tatsächlich etwas mehr geworden, den Schalldämpfer habe ich erstmal abgebaut gelassen. nun habe ich immerhin 45mmWS.



    Ertappt haben Sie mich natürlich bei der Intonierlade, da ich die Pfeifen bei Orgelfreunden und -bauern zusammengekauft habe und sich das Nachintonieren beim "Einbau" in die Orgel abspielt. (Ich weiss, dass das schlampig ist, aber jeder fängt mal an und lernt...). Ausserdem habe ich wie gesagt mit Platzproblemen zu kämpfen. Ich habe einfach einen Schlauch vom Hauptkanal abgetrennt und dit diesem Druck die Pfeifen so gut es ging angepasst. Da ist mir ja auch schon der Winddruck zu gering gewesen;



    Eine Lösung wird wohl sein, eine neue Lade für die untersten 2 Oktaven Regal zu bauen, die wesentlich grössere Ventile hat, denn am Hauptkanal arbeiten die Pfeifen gerade so, wenn auch etwas zu tief...



    besten Dank!!



    Ulf



    PS: Hat jemand Erfahrungen mit dem Vorschalten eines "Vor-"Gebläses zur Verdichtung ?

  • Hallo



    Der erzeugte Winddruck eines Schleudergebläses richtet sich im Wesentlichen nach der Drehzahl und dem Schaufelraddurchmesser. Die Drehrichtung beeinflusst den Winddruck praktisch nicht, wohl aber die "Verwirbelungen" und die Nebengeräusche. Die Windmenge ist abhängig von der Schaufelradbreite und der Ansaug- und der Ausblassöffnung. Oder ?!!

    Jegliche Verschmutzung hemmt den normalen Windfluss – und ich würde abraten, solchen Wind in ein Regal zu blasen.



    Mit freundlichen Grüssen

    Ruedi Wernli

  • Grüss Gott,



    Dass Sie Probleme haben mit einem Produkt, mit dem ich über einige Berufsjahre (nicht Orgelbau !) gute Erfahrungen gemacht habe hat mir keine Ruhe gelassen.

    Nach Rückfrage mit der erwähnten Firma, hier die gerade eingegangene Antwort.

    Typ MFO302 ist geprüft auf:

    Fördervolumen = 150 m3/h Druckerhöhung = 60 mm Ws

    Diese Werte, besonders die Differenz der Druckerhöhungs - Messung lassen auf einen Irrtum in der Ablesung oder Interpretation des Wertes 30 mm WS schliessen ( Entschuldigung! ).



    Herzliche Grüsse,



    Hermann Werlen