Vergriffene Bücher und Literaturliste

  • Hier nochmal ausgekoppelt aus der konkreten Pinboardanfrage, die vielleicht nicht jeder durchliest...



    Hallo zusammen,



    es wird ja hier im Forum immer mal wieder nach vergriffenen Werken und auch Noten gesucht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir den folgenden Vorschlag schon mal "andiskutiert" haben aber zur Sicherheit unterbreite ich ihn nochmal, ich finde ihn nämlich ganz gut :

    Laut Urheberrecht ist es möglich, solche Bücher (auch komplett) legal zu kopieren wenn das Werk seit mindestens 2 Jahren vergriffen ist. Natürlich darf dies nur unentgeltlich geschehen, darf aber durchaus auch "in Auftrag gegeben werden" wenn die ausführung wiederum unentgeltlich geschieht (Ich habe unten den entsprechenden Auszug angehängt, Punkt (2)4 ist entscheidend. Im Falle von Noten könnte die Sachlage anders liegen, vielleicht kennt sich damit ja jemand noch genauer aus...)



    Wäre es nicht schön, wenn wir eine Möglichkeit fänden, uns für den Arbeitskreis eine "Sammlung" solcher eingescannter Bücher als PDFdatei zum Download anzulegen? Der Zugriff könnte über den Mitgliederbereich erfolgen. Nach meinem Verständnis wäre die absolut legal. Insgesamt wäre es sowieso schön, wenn wir eine Liste der - durch die vielzahl der Mitglieder im Arbeitskreis sicherlich reichlich vorhandenen - Orgelbauliteratur anlegen könnten. Befreundete Mitglieder eines Computerclubs praktizieren dies sein einigen Jahren sehr erfolgreich im Bereich vergriffener Homecomputerliteratur.

    Gibt es Anregungen hierzu oder Vorschläge, wie dieses durchzuführen sein könnte? Besteht überhaupt ein Interesse daran?

    Ich persönlich könnte im begrenzten Rahmen "Scannerkapazität" und "Webspace" zur Verfügung stellen. Letzteres könnte mit der schwierigste Punkt sein, da die Dokumente recht groß werden dürften und es im Internet ja immer um Transfervolumina geht. Evtll. könnte man ja auch bei Bedarf CDs für Mitglieder zum reinen Selbstkostenpreis brennen.

    Weiterhin wäre ich bereit, eine solche "Literaturdatenbank" zu erstellen, wenn auch hier Interesse besteht. Bei positiven Rückmeldungen würde ich mir Gedanken über eine Vorlage erstellen, aufgrund derer die AK Mitglieder, die mitmachen möchten Ihre Angaben machen und diese an mich einsenden könnten.



    Nunja, viel geschrieben, bin mal gespannt auf Feedback,



    Herzliche Orgelbaugrüße, Stefan Strasser



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    UrhG § 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch



    (1) Zulässig ist, einzelne Vervielfältigungsstücke eines Werkes zum privaten Gebrauch herzustellen. Der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen; doch gilt dies für die Übertragung von Werken auf Bild- oder Tonträger und die Vervielfältigung von Werken der bildenden Künste nur, wenn es unentgeltlich geschieht.



    (2) Zulässig ist, einzelne Vervielfältigungsstücke eines Werkes herzustellen oder herstellen zu lassen



    1. zum eigenen wissenschaftlichen Gebrauch, wenn und soweit die Vervielfältigung zu diesem Zweck geboten ist, 2. zur Aufnahme in ein eigenes Archiv, wenn und soweit die Vervielfältigung zu diesem Zweck geboten ist und als Vorlage für die Vervielfältigung ein eigenes Werkstück benutzt wird, 3. zur eigenen Unterrichtung über Tagesfragen, wenn es sich um ein durch Funk gesendetes Werk handelt, 4. zum sonstigen eigenen Gebrauch, a) wenn es sich um kleine Teile eines erschienenen Werkes oder um einzelne Beiträge handelt, die in Zeitungen oder Zeitschriften erschienen sind, b) wenn es sich um ein seit mindestens zwei Jahren vergriffenes Werk handelt.

  • Hallo Stefan,



    also wenn der rechtliche Aspekt (und das ist der Dreh- und Angelpunkt nach meinem Verständnis) wasserdicht ist (> 2 Jahre vergriffen => scannen und per PDF bereitstellen legal), dann spricht kaum etwas dagegen. Nur zwei Dinge: das Scannen muss gemacht werden und die auftretenden Transfervolumina müssten mal durchgerechnet werden. Nicht dass mein Webspace oder mein Geldbeutel platzt



    Bei der Literaturliste kommt noch etwas bedenkenswertes hinzu: werden die Bücher bewertet? Einerseits scheint mir die Liste ohne Bewertung nur halb so viel wert, andererseits sind Bewertungen von Mensch zu Mensch verschieden. Oder eine Zusammenfassung des Inhalts erlaubt die eigene Bewertung.



    Das meine ersten Gedanken zur Idee

    viele Grüße

    Uli

  • Hallo,



    ich denke auch, eine Bewertung wäre natürlich schön aber schau mal bei Amazon.com vorbei -> Die Bewertungen sind eigentlich reine Geschmackssache, wenngleich es natürlich hier ja eher auf den fachlichen Inhalt ankommt. Am geschicktesten wäre es vielleicht, wenn jeder, der seine "Daten" zur Verfügung stellt tatsächlich eine Kurzrezension schreibt, dann könnte jeder sich ein Urteil zumindest über den groben Inhalt erlauben. Man könnte eine Sparte im Forum einrichten, in der als Beitrag die jeweilige Buchrezension erstellt wird und die persönlichen Bewertungen der AK Mitglieder/Leser könnten als Antworten abgegeben werden.



    Wie bereits gesagt, ich wäre Bereit sowohl die Literaturliste zu erstellen, als auch mit dem Scannen zu beginnen (wir haben im Büro einen professionellen Dokumentenscanner, den ich durchaus nach Feierabend kostenlos in Anspruch nehmen könnte). Meine Erfahrungen zeigen aber, daß es sehr lange dauert, ein Buch mit solchen Geräten zu erfassen, da diese bei weitem nicht so schnell sind wie ein Kopierer und das Wenden der Seiten in Masse natürlich aufwendig ist. Ein Problem wäre natürlich auch, die Bücher durch die Weltgeschichte zu schicken (Porto, Risiko und Zeitdruck) Ich hätte daher folgenden Vorschlag, der sich bei uns in der Praxis bereits an anderer Stelle bewährt hat: Es wäre toll, wenn derjenige, der ein Buch zur Verfügung stellen kann, dieses in einem Copyshop vor Ort sauber auf A4 einseitig durchkopiert (übergroße Bücher ggf. verkleinern). Es gibt ja dort meist gute, schnelle und Preiswerte Buchkopierer. Die Kopien könnten an mich gesendet werden. A4 Kopien kann ich dann durch den automatischen A4-Vorlageneinzug des Dokumentenscanners schicken und fertig ist das PDF. Die Papierkopien könnten in Ordnern Archiviert werden, vielleicht findet sich ein sinnvoll gewählter Ort, an dem man diese zugänglich für möglichst viele aufbewaren könnte. Dies setzt natürlich voraus, daß die Buchbesitzer bereit sind, als edle Spender die Kosten der Kopien zu tragen, falls es nicht möglich ist, hierfür einen Etat aus dem AK zur Verfügung zu stellen. Da muss man sich nochmal Gedanken machen.



    Bezüglich der Datenmengen ist dann vermutlich tatsächlich die CD-Variante die sinnvollste, da man ja die Anzahl der Downloads nicht so ohne weiteres Beschränken kann, ohne die Funktionalität zu verlieren. Das sprengt leicht jedes Freivolumen. Ich könnte bis auf weiteres die Files gerne auf unserem Firmenserver mit hosten, da wir eine Flatrate haben. Wenn sich das mal ändert (und das kann in der IT Branche ja leider heutzutage schnell gehen) muss man halt weiter sehen. Man kann ja mal anfangen und sehen wie es läuft und wir könnten die Seiten ja so verlinken, daß der Zugriff auf jeden Fall über die AK Homepage erfolgt. Eine CD sollte es sowieso auf jeden Fall für die Mitglieder ohne Internetanschluss geben (somit müssten natürlich auch alle Mitglieder ohne Internetaschluss per Briefpost von unsere Idee erfahren).



    Es gibt noch viel durchzudenken,



    Viele Grüße aus Frankfurt, Stefan




  • Hr. Strasser

    Genau diesen Service habe ich für eine andere Vereinigung einige Zeit gemacht. Facit: Viel, sehr viel Arbeit für KEINEN Lohn.

    Hier aber einen Hinweis in ähnlicher Sache. Die Firma Amundio in Nürnberg hat vor Jahren folgenden Service angeboten:

    Nach Eingang einer gewissen Anzahl Bestellungen vom vergriffenen Buch, wurde das Original eingescannt, mit einem digitalen Siebdruck-Verfahren gedruckt und leinengebunden ausgeliefert. (Reprint on demand) Es ist mir z.Z. nicht bekannt, ob dieser Service noch angeboten wird.

    Bei gewissen klassischen Titel dürfte bei den AK Mitgliedern das Intresse für die erforderliche Anzahl Bestellungen unter Umständen vorhanden sein.



    Gruss:

    Hermann Werlen.

  • Hallo,



    Danke für den Tip(p), das Problem hierbei ist, daß dieses wieder nur legal ist, wenn wir für das Bearbeiten lassen der Bücher NICHTS bezahlen. Jeglicher "kommerzieller Touch" muss vermieden werden. Wir werden leider bestimmt keinen Druckservice finden, der uns das umsonst macht also bleibt eigentlich nur selber machen. Wenn später jemand sein PDF File irgendwo ausdrucken und binden lässt, um ein Buch in den Händen zu halten, ist das wieder ein anderes Ding und Sache jedes Einzelnen. Die Elektronische Vorhaltung ist für den AK die Risikoärmste Form, da es ja keine Mindestabnahmen/Vorbestellungen etc. geben wird.

    Ich denke, es ist auf jeden Fall einen Versuch Wert, mir ist schon klar, daß es viel Arbeit für keinen Lohn ist aber darum geht es mir auch nicht und ich denke, daß das Ergebnis für den Arbeitskreis so wertvoll sein würde, daß das zumindest für mich keine Rolle spielt.



    Grüße, Stefan


  • Hallo Stefan,



    das Leitungsteam des AK trifft sich am 3. April. Wir werden den Vorschlag dort beraten. Wenn Du noch Hinweise oder Rueckmeldungen bekommst, schicke sie bitte an mich weiter oder stelle sie hier ins Forum. Danke.



    Viele Gruesse

    Thomas Reinhardt

  • Auch mir brennt das Thema "Fachliteratur" schon länger unter den Nägeln. Was den Orgelbau anbelangt, wird leider nur sehr wenig Fachliteratur neu aufgelegt und die alten Bücher sind selten zu haben.

    Wir sollten wirklich einmal darüber nachdenken, in wie weit wir mit dem Computer beginnen können, diese Fachliteratur für uns alle nutzbar zu machen. Meinerseits sehe ich drei große Probleme:

    1. Das Digitalisieren von Büchern ist aufwändig uns teuer, erfordert auch spezielle Technik. Können wir tatsächlich Stefan Strasser allein damit beauftragen, für uns diese Wahnsinns- Arbeit zu übernehmen?

    2. Nach meinen Gesprächserfahrungen aus unserer letzten Tagung in Bad Lauchstädt nutzen eine große Anzahl unserer AK- Freunde (insbesondere der Älteren und Erfahrenen) das Internet kaum- sonst müßte man Sie auf diesen Seiten finden. Wie können wir diese Mitglieder mit einbinden?

    3. Welche Bücher sollten wir zur Verfügung halten und wie sollen die entstehenden Kosten gedeckt werden?



    Vielleicht könnte das Leitungsteam unseres AK für die nächste Regionaltagung diese Fragen vorbereiten. Man sollte m.E. die Mitglieder vor Ort fragen:

    - wen diese Literaturdatenbank interessiert,

    - wer welche Bücher vorlegen könnte,

    - wie Nicht- Internet- Nutzer auch die Datei gebrauchen könnten.



    Desweiteren würde ich, falls es zum Aufbau einer solchen digitalen AK- Bibliothek kommt, die Gelegenheit nutzen, den Wissenschatz unserer Mitglieder gleich mit festzuhalten. Mir schwebt eine Art Schlagwortregister vor, zu dem unsere Mitglieder Informationen notieren können, die sie für Wichtig und weitergebenswert halten. Diese Sammlung würde eine Art AK-Wissensschatz ergeben, den wir im Internet ständig erweitern könnten.


  • Hallo Edward,



    zum zweiten Punkt "Schlagwortverzeichnis" kann ich als Leiter des AK Hausorgel sagen: Es wird eine Zusammenfassung der bisher erschienenen Artikel aus den Heften "Die Hausorgel" vorbereitet. In dieser Liste sollen alle Artikel nach bestimmten Kategorien sortiert werden. Diese Arbeit ist bereits ein Schritt in die Richtung "Schlagwortverzeichnis" und ist geplant fuer die kommende Ausgabe von "Die Hausorgel".



    Der andere Punkt mit der Umfrage ist ein guter Baustein fuer die AK-Tagung im Herbst. Dort finden wir gezielt eine repraesentative Menge Hausorgelbauer.



    Viele Gruesse

    Thomas