Bau eines Truhenpositivs

  • Hallo!



    Ich habe mich dazu entschlossen, demnächst den Bau eines Truhenpositivs in Angriff zu nehmen. Deshalb meine Frage:

    Welche Mensuren können als Grundlage empfohlen werden, damit ich schonmal eine Richtschnur habe. Habe die Bücher von Bormann und Boersma. Wo kann ich weitere Mensuren finden? Das Truhenpositiv soll sowohl zu Hause im Wohnzimmer aber auch als Continuoinstrument (deswegen ja Truhe ) in einer kleinen Kirche einsetztbar sein.

    Welche Mensuren sollte ich also benutzen?



    Viele Grüße,



    Raffael

  • Hallo Raffael !

    Die gennanten sind brauchbar. Welchen Winddruck und welche Stimmung soll die Truhe denn bekommen? Ich würde sagen 50mmWs ist mehr als genug für zuhause. 40 mmWS für daheim reicht auch völlig aus. In einer Kirche sind 50 auch ausreichend mit den Mensuren aus den genannten Quellen. Wenn dann die Stimmung temperiert ist (vielleicht sogar Richtung mitteltönig) verschmelzen die Akkorde zu einer wahren Klangpracht. Natürlich können nicht alle Tonarten gespielt werden. Aber macht das etwas aus?

    Viele Grüße

    Thomas Reinhardt

  • Hallo!



    Erstmal vielen Dank für die Antwort, sie hilft schonmal weiter.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Intonation auch abhängig vom Winddruck, oder? Also scheidet ein umschaltbarer Winddruck (40mm zu Hause, 50mm in der Kirche), wie auch immer das realisiert werden würde, aus, will ja nicht nach jedem Transport neu intonieren, muß dann ja schon nachstimmen. Somit werde ich mich auf einen Winddruck von 50mm festlegen. Der Raum zu Hause, in dem das Truhenpositiv stehen soll ist auch recht groß (60qm).

    Hauptsächlich soll das Instrument ja als Continuoinstrument verwendet werden für alte Musik (Schütz,Bach und Co), somit kann durchaus temperiert gestimmt werden, denke ich, irgendetwas in Richtung wie vielleicht Neidhardt es vorschlägt oder mit einem mitteltönigen Einschlag. Werde ich dann mal ausprobieren, was mir gefällt, man kann ja so bauen, daß man noch ein wenig Spielraum hat, was die Stimmung anbelangt.



    Gruß,



    Raffael

  • Habe noch was vergessen, zu fragen:

    Lohnt sich bei genannten Einsatzzweck der Mehraufwand für den Bau geteilter Schleifen oder macht dies keinen Sinn? Durch Weglassen der zweiten Registermechnik würde man etwas Platz gewinnen. Oder wiegt der Gewinn durch geteilte Schleifen mehr?

    Auf jeden Fall kann ich schonmal mit der PLanung der WIndlade beginnen.



    Viele Grüße,



    Raffael

  • Hallo Raffael!



    Also, ich würde aus meiner Praxis als Organist und Chorleiter sagen, bei einer Disposition von 8/4/2 lohnt es sich auf jeden Fall im 4 und 2 Fuss die Schleifen zu teilen, gerade im Ensemblespiel, kann es sehr hilfreich sein, wenn man im Bass noch den 4 oder 2 Fuss zuziehen kann ohne, dass die rechte Hand auch so richtig mit röhrt ;-)

    Aber noch wichtiger scheint mir, wenn man nicht ausschliesslich mit tiefen (historischen) oder hohen (modernen) Instrumenten spielt eine Transponiervorrichtung (a=440/415 und allenfalls für französische Musik 392Hz).

    Mit Gruss Thomas