Truhenorgel historisch?

  • Hallo!



    Durch das Lesen eines Buches bin ich auf folgende Frage gestoßen. Seit wann gibt es eigentlich die sogenannten Truhenorgeln bzw. -positive? Handelt es sich dabei um eine Erfindung unserer Zeit oder kannten die alten Meister (Bach, Schütz, etc.) diese Instrumente auch schon? Positve im herkömmlichen Sinn gab es ja schon, nur waren das ja keine Truhen (eher Schränke ).

    Ich weiß nicht, wo ich diese Frage noch stellen könnte, deshalb tue ich dies hier. Vielleicht weiß ja jemand eine Antwort!?



    Viele Grüße,



    Raffael

  • Hallo Raffael,

    mindestens seit dem 18. Jahrhundert. Ich kenne die Truhenorgel von Gottlieb Naeser, die derzeit im Germanischen Nationalmuseum in Nuernberg steht. Plaene des Instrumentes gibt es dort zu kaufen, allerdings bezahlt man nicht nur den Papierpreis. Von aelteren Instrumenten in Form der Truhe kann ich nichts sicheres sagen.

    Viele Gruesse

    Thomas Reinhardt

  • Hallo Raffael,

    Studio XVII Augsburg hat mit dem WDR eine Coproduktion von zwei CDs angefertigt, Aufnahmen digital vom 29.6. - 5.7.1989.

    "Orgelfahrt ins Burgenland". Es musizieren Roland Götz und Reinhard Menger vor allem auf kleineren Instrumenten. Auf CD 2 findet sich ein interessantes Tondokument der vermutlich ältesten erhaltenen Orgel des Burgenlandes. Dieses Instrument - der Erbauer ist unbekannt - steht auf Burg Güssing und wurde einer Chronik zufolge für die Hofhaltung der Grafen Batthyány im Jahr 1648 (!) angeschafft. Pfeifen und Manual sind in einer Truhe verborgen und werden erst sichtbar, wenn man eine massive Tischplatte verschiebt.Das Örgelchen hat nur ein Register: >Copel 4'<. Der Klang des Instrumentes ist überraschend .

    Nebenbei, auch jenes, ein ganzes Instrument tragende Register der Baldachin-Orgel auf der Churburg 1559 ist eine >Copl 4'<.

    Vielleicht regen diese Zeilen Sie oder andere Orgelfreunde an, sich mit dem Register Copel oder Copl oder wie auch immer geschrieben, auseinander zu setzen.



    Mit besten Grüßen

    FDienstbach