Beiträge von Peter_Friedrich

    Hab mich jetzt entschieden, dass ich ueberin Takt 4 statt ueber diese unvollstaendigen Akkorde gleich im zweiten Ton Richtung G-Dur gehe und dann beim dritten Ton das H dazunehme. Das verfaelscht die Melodie, ist aber weniger schlimm als der hohle Klang vorher.

    Ausserdem hab ich noch ein paar Kleinigkeiten geaendert und die Stimmenanzahl auf maximal 4 reduziert, weil ich an Versuchen bemerkt hab, dass der Wind bei 5 Stimmen eventuell an seine Grenzen stoesst.

    Ganz zufrieden bin ich noch nicht, aber einzelne Toene umstecken kann ich spaeter immer noch.




    Ich hab jetzt einige Versuche unternommen, mir eine Steckzange und eine Art Vorstecher zu basteln.

    Die Steckzange waere theoretisch eine Flachzange mit einer Nute vorn fuer den Stift. Mal abgesehen davon, dass das relativ schwer herzustellen ist hab ich das Problem, dass die Stifte dann sehr oft versehentlich abknicken. Bormann schreibt von weichem Messingdraht. Ich habe verschiedene Draehte ausprobiert und verwende jetzt gerade CuZn35, das ist schon sehr weich auch wenn es eigentlich schon halbhart ist. CuZn37 - also nahezu identisch - ist per Definition halbhart, das verwende ich fuer die Balgfeder und die Feder die die Schnecke in das Walzenrad drueckt. DIe sind uebrigens auch schon fast zu weich, es passt grade so.

    Am besten funktioniert es momentan, die Stifte mit einer vorne geriffelte Flachzange anfangs recht weit unten zu greifen und Stueck fuer Stueck einzudruecken, ggf. ab und zu unterstuetzt durch einen Schlag mit einem kleinen Uhrmacherhammer (insbesondere bei den ganz kurzen 2mm-Boegen). Oft scheint es mir uebrigens besser, die Stifte an der schmaeleren Seite zu greifen, auch wenn da die Auflageflaeche kleiner ist, weil ich sie aus irgendeinem Grund so besser beim Eindruecken fuehren kann, was wegen dem seitlichen Abstand eine vorne sehr schmale Flachzange noetig macht -- ich verwende jetzt eine die eigentlich fuer Elektronik gedacht ist.


    Fuer den Vorstecher hab ich einige Versuche gemacht. Ich stelle nur kurz vor, was bislang am besten funktioniert hat:



    Ich habe aus einer 2mm-HSS-Stahlstange auf Diamantschleifscheiben auf ca. 0,6x1mm auf 10mm Laenge abgeschliffen und eine seitlich etwas schraeg zulaufende Phase angeschliffen geschaerft. Die Stifte sind 8-10mm tief im Holz und 0,7x1,2mm im Querschnitt, das passt nach Versuchen dann ganz gut zusammen. Die Tiefe wird auch ganz gut dadurch begrenzt, dass irgendwann die 2mm Durchmesser anfangen. Das ganze steht etwas aus dem Halter vor, damit ich damit nicht die Stifte daneben mit runterdruecke.

    HSS scheint eventuell etwas uebertrieben, aber so verbiegt sich der Stift fast garnicht und die Schneide scheint recht lang scharf zu bleiben (hatte einen Billignagel versucht, der war schnell stump).

    Der Werkzeuggriff mit einer Schraube zum Einklemmen des Werkzeugs ist eigentlich fuer Mini-Meissel fuer den Modellbau.

    Ich probiere grad, die Titelmusik der uralt-TV-Serie "A-Team" fuer die Drehorgel zu arrangieren und hab da wegen dem Tonumfang so meine Probleme.

    Das Original ist in F-Dur, ich verwende G-Dur. Die Drehorgel hat c'-c''' (nur "weisse Tasten" mit Ausnahme von f#'', das gibt es). Das bedeutet, sinnvoll kann ich nur in C-Dur oder G-Dur gehen.

    C-Dur ist unguenstig, u.a. weil dann unter der Melodie wenig Platz fuer die Begleitung ist, wenn ich auf c'' beginne, und zu wenig Platz fuer die Melodie nach oben wenn ich mit c''' beginne. Ausserdem wuerde ein Ton der Melodie fehlen.


    Das hier hab ich bislang, bin aber sehr unzufrieden damit:


    Das groesste Problem ist in Takt 4: Ich denke die ideale Harmonisierung waere fuer die Melodie c-d-g schlicht C-Dur, D-Dur, G-Dur. Das klappt aber aus 2 Gruenden nicht richtig: Ich habe fuer D-Dur kein f#' (nur f#'') und ich mir fehlt das h unter dem c' um bei G-Dur die Melodiestimme oben zu haben.

    In dem Bild hab ich jetzt einfach die fehlenden Toene weggelassen, das klingt nicht gut. Ich hatte schon versucht, statt dem D-Dur-Akkord einfach G-Dur zu nehmen und die Toene bis auf das folgende g der Melodie liegenzulassen. Das ist auch nicht besonders gut.

    Bislang fallen mir nur folgende Alternativen ein: Keine oder nur eine magere Begleitung oder doch einen Versuch mit C-Dur zu wagen.

    Hat jemand Ideen?

    Herzlichen Glückwunsch zu deinem gelungenen Werk. Welches Holz hast Du denn für die Walze genommen? Das ist ja für`s einstechen der Stifte von Bedeutung. Dann noch viel Freude beim weiteren Bestecken der Walze und anschließenden Musizieren. :thumbup::thumbup:

    Grüße Jürgen

    Danke.


    Also Bormann empfiehlt Erle oder Pappel mit liegenden Jahren, das Innere des Baums zur Innenseite der Walze gerichtet. Ich hab Erle genommen. Die Walze besteht aus 4 zusammengeleimten Teilen und ist innen hohl bis auf 3 Kloetzchen (siehe Bilder weiter vorne).

    Bei einem Teil ist die Maserung nicht ideal, ansonsten hab ich mich nach Bormann gerichtet.


    Das mit dem Stiften einstechen ist so eine Sache: An manchen Stellen klappt es perfekt einfach mit einer Zange, an anderen brauch ich mehr Kraft und muss ggf. auch mit einem kleinen Hammer nachhelfen. Das Hauptproblem ist aber, dass mit dem recht weichen verwendeten Messing die Stifte beim Einstechen gerne abknicken, wenn der Winkel nicht genau stimmt. Mittlerweile schaerfe ich jeden Stift nach dem Zuschneiden nochmal auf einem Schleifstein, das geht bei dem Messing in Sekunden.

    Ich habe gemerkt dass es fuer mich am einfachsten ist, wenn ich das Loch etwas kleiner vorsteche und dann erst den Stift einsetze. Dafuer hab ich eine Schneide an einen plattgewalzten Stahldraht geschliffen. Fuer die naechsten Stuecke werde ich das optimieren und hab mir kleine HSS-Stahlstangen und einen passenden Werkzeuggriff bestellt. Ausserdem werde ich mir die von Bormann beschriebene Setzzange basteln.

    Nach etwas Recherche vermute ich jetzt, dass Bormann bei der Befestigung des Gehaeusedeckels "Sturmhaken" gemeint hat. Ich habe das jetzt mal so gemacht.

    Anbei auch noch einige weitere Bilder von verschiedenen Sachen zur Dokumentation.









    Der "Stelldorn" und der "Spielsteller" sind fertig. Dazu noch ein Bild von den fertigen Pfeifen.

    Jetzt fehlen nur noch die tiefsten beiden Pfeifen (die hatte ich erstmal zurueckgestellt, weil die gekroepft werden und ich erstmal die wahren Pfeifenlaengen mit den Mensuren sehen wollte, da ich die gekroepften Pfeifen nicht so einfach auf Laenger schneiden kann) und ein paar unwichtige Kleinigkeiten wie beispielsweise die Befestigung des Deckels -- dazu schreibt Bormann etwas von "herausziehbaren hakenfoermigen Stiften", ich bin mir aber nicht sicher was er damit meint.



    Das mit dem Beledern der Flaechen auf denen die Ventile aufliegen hat perfekt funktioniert. Das gleiche habe ich auch mit dem Ueberdruckventil am Balg gemacht.

    Die Ventile sind jetzt sehr dicht und der Balg braucht ca. 6 Sekunden um sich komplett zu entleeren, Bormann fordert 5s, also sollte alles ok sein.

    Aergerlich ist nur, dass ich die beiden Ventile im Balg nicht genauso verbessern kann, weil ich nicht mehr rankomme ohne den Balg aufzuschneiden, aber ich denke, das passt jetzt so.

    Die Pfeifen sind mittlerweile fertig, somit fehlen eigentlich nur noch Kleinigkeiten. Allerdings hat sich noch ein groesseres Problem aufgetan:

    Die Ventile sind nicht dicht genug. Momentan sind sie nur einseitig mit 1mm starkem Leder beklebt. Ich habe sie jetzt alle wieder rausgenommen und beledere auch die Auflageseite, mal schauen ob das reicht.

    Hier mal wieder ein paar Bilder.

    Der Rahmen unten am Gehaeuse ist jetzt geoelt und der Deckel ist fertig. Oben habe ich einen Teil mit Gesso grundiert und werde es irgendwann bemalen; den Pfeifenstock habe ich gewachst.

    Jetzt geht es an die Pfeifen.






    Bislang hatte ich Pfeifen nur lackiert und auch nur dann, wenn sie im Prospekt stehen. Jetzt denke ich darueber nach, fuer mein kleines Floetenwerk die Pfeifen zu oelen (nur Aussenflaechen). Ist das eine gute Idee oder eher schlecht? Ich koennte mir vorstellen, dass das Oel Einfluss auf die Intonation hat und dass eventuelles Nachintonieren problematisch werden koennte. Insbesondere bei aufgeklebten Vorschlaegen koennte ich mir vorstellen, dass erneutes Aufkleben ein Problem werden koennte, auch wenn die Klebeflaechen nicht direkt dem Oel ausgesetzt waren.

    Mal eine etwas allgemeinere Frage: Ich moechte manche Gehaeuseteile mit Leinoel behandeln. Ich weiss, dass sich die Lappen bei Waermestau entzuenden koennen.

    Deswegen habe ich mir leere Blechdosen gekauft wie man sie von Lacken etc. kennt. Ein Bekannter wird die dann fuer mich im Ofen verbrennen (Leinoel + Baumwollstoff sollte ja umwelttechnisch unbedenklich sein) oder ich schau beim Recyclinghof/Muellumladestation vorbei.

    Meine Frage ist jetzt: Sollte ich die Dose mit Wasser fuellen? Einerseits wuerde es die Sache vermutlich sicherer machen, andererseits gestaltet sich die Entsorgung eventuell schwieriger, vor allem das Verbrennen.

    Es geht voran. Ich hab die Walze mit Leim lackiert, geschliffen und danach mit Papier ueberklebt. Gab ein paar Falten, die aber nicht besonders ins Gewicht fallen und eventuell bei Bedarf weggeschliffen werden koennen.

    Der Walzenschlitten ist jetzt eingebaut und die existierenden Mechanikteile provisorisch einjustiert. Funktioniert soweit, einige wenige Zaehne des Waldenrads werde ich wie erwartet nochmal nachfeilen muessen, damit die Walze perfekt gleichmaessig laeuft.